Auto bleibt Favorit

Mehr Verkehr durch oft kurze Wege der Pendler

Salzburg
23.03.2018 06:33

287.000 Salzburger sind täglich auf Achse – zur Arbeit, in die Schule, ins Freizeitvergnügen. Die Folge: Mehr Pendler, mehr Verkehr, mehr Stau! Erhebungen zeigen: Nur ein Drittel der Bevölkerung arbeitet in der Wohngemeinde. Dennoch sind viele Wege oft nur wenige Kilometer kurz und das Auto bleibt trotzdem Favorit.

Unterm Strich bleibt ein einfaches Fazit: Der Verkehr in Salzburg hat in den vergangenen Jahren eklatant zugelegt. Mehr Autos, mehr Fahrten, mehr Stau. Allein die Hintergründe dafür sind unterschiedlich, genau wie Lösungsvorschläge gegen den täglichen Pendler-Wahnsinn auf den Straßen.
Statistische Erhebungen dazu gibt es genügend.

  • Beispiel Distanz: 46 Prozent der Arbeitswege sind laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nicht länger als 5 Kilometer, 14 Prozent bis zu 10 Kilometer. „Zwei Drittel aller Arbeitswege sind kürzer als 15 Kilometer. Da könnte man schon auf Alternativen zum Auto umsteigen“, weiß VCÖ-Experte Christian Gratzer.
  • Beispiel Verkehrsmittel: Trotz meist kurzer Strecken bleibt aber das Auto das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel für die Pendler. 70 Prozent der Salzburger bevorzugen den eigenen Wagen anstatt Öffis oder Fahrrad. Und das, obwohl die Salzburger prinzipiell brave Radfahrer und fleißige Öffi-Nutzer sind.
  • Beispiel Wohnsituation! Nur ein Drittel der Erwerbstätigen in Salzburg arbeiten in derselben Gemeinde wie sie wohnen.  Wie in Hallein: 5600 Angestellte und 1600 Schüler nehmen den täglichen Weg in die Keltenstadt auf sich, nur 4400 Halleiner wohnen und arbeiten auch in Hallein. Oder St. Johann: Mehr als 7000 Beschäftigte, über 4000 pendeln in die Bezirkshauptstadt, knapp 3000 pendeln woanders hin. Dazu kommen täglich 1000 Schüler. Oder Seekirchen: 5000 Beschäftigte, davon 2500 Einpendler, 3600 Auspendler. Die Landeshauptstadt hat mit 11,7 Prozent noch den höchsten Anteil an Nicht-Pendlern!
  • Beispiel „Besetzungsgrad“. Salopp übersetzt: Oft sitzt nur eine Person in den Autos. „Nimmt man zum Vergleich eine S-Bahn, wo 200 Personen drin sind, dann würde das 180 Pkw entsprechen. Das würde eine Blechkolonne von einem Kilometer ergeben“, rechnet Gratzer vor.
  • Beispiel Transit: Nicht nur bei den Pendlern, auch auf den Autobahnen hat die Zahl der Fahrzeuge deutlich zugenommen. Spürbar auf der Tauernautobahn, bedingt durch den steigenden Lkw-Verkehr und Urlauber, die via Salzburg den Weg in den Süden suchen.

Hier bestätigen die Zahlen des Asfinag: In Zederhaus ist die Zahl der Fahrzeuge seit 2010 um 36 Prozent nach oben geschnellt. In Tenneck um 30 Prozent. Aber auch der regionale Pendler-Verkehr hat auf den Schnellstraßen deutlich zugelegt.

Max Grill
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