Gesundheitsrisiko?

Deutsche Behörde warnt jetzt vor Nanotechnologie

Wissenschaft
21.10.2009 14:08
Sie finden sich in Nahrungsmitteln, Kosmetika und Kleidung. Die Rede ist von mit freiem Auge nicht sichtbaren, sogenannten Nanopartikeln, vor denen jetzt das deutsche Umweltbundesamt warnt. Die Behörde rät zur Vorsicht bei der Verwendung von Produkten mit den Millionstel Millimeter kleinen Partikeln und fordert eine Kennzeichnungspflicht.

In einer noch unveröffentlichten Studie warnt das Umweltbundesamt (UBA) vor Gesundheitsgefahren, die aus dem industriellen Einsatz in Nahrungsmitteln, Kleidungsstücken, Kosmetika und anderen Produkten resultieren können. Die Behörde empfiehlt, bei der Verwendung von Produkten mit den kleinen Partikeln so lange Vorsicht walten zu lassen, bis ihre Wirkungen in der Umwelt und auf die menschliche Gesundheit besser erforscht sind.

Kennzeichnungspflicht gefordert
Zudem fordert das Amt demnach eine Kennzeichnungspflicht und ein Melderegister für Produkte, die Nanopartikel enthalten. Davon wären mehr als 800 Unternehmen in Deutschland betroffen, die in der Nanotechnologie tätig sind.

Die Nanotechnologie wird eingesetzt, um etwa in Textilien das Wachstum von Bakterien zu hemmen und damit üble Gerüche zu verhindern, auf Schokolade die Bildung eines Grauschleiers zu unterdrücken oder in Sonnencremes ultraviolette Strahlen abzuhalten.

Partikel dringen bis tief in Lunge vor
Das UBA zitiert Studien, denen zufolge Nanopartikel, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, bis tief in die Lunge vordringen und dort Entzündungen auslösen können. Im Tierversuch seien die Teilchen bis in den Kern von Körperzellen gewandert und hätten dort die Erbinformation geschädigt. Zudem gebe es Hinweise, dass etwa Nanoröhrchen aus Kohlenstoff bei Tieren Erkrankungen auslösen können, die jenen von Asbestfasern ähnlich sind.

Die Verwendung Millionstel Millimeter kleiner Partikel ist für viele Industriebranchen interessant, weil sie nützliche chemische und physikalische Eigenschaften besitzen. Ihre Winzigkeit birgt allerdings auch die Gefahr, dass sie viel eher die natürlichen Barrieren im Körper überwinden - etwa die Blut-Hirn-Schranke.

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