Cambridge Analytica

Datenmissbrauch: Analysefirma weist Vorwurf zurück

Digital
20.03.2018 09:17

Das vom Wahlkampfteam des heutigen US-Präsidenten Donald Trump beauftragte britische Unternehmen Cambridge Analytica hat einen Missbrauch von Daten von Millionen Facebook-Nutzern zurückgewiesen. „Diese Facebook-Daten waren nicht Teil der von Cambridge Analytica an das Wahlkampfteam von Donald Trump geleisteten Dienste“, teilte das Unternehmen mit.

Die EU-Kommission hatte zuvor von Facebook eine Klarstellung zu entsprechenden Vorwürfen gefordert. EU-Justizkommissarin Vera Jourova bezeichnete es am Montag als „erschreckend“, dass die persönlichen Daten von 50 Millionen Nutzern so einfach abgegriffen und für politische Zwecke eingesetzt worden sein könnten. Sie erwarte „mehr Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit unseren persönlichen Daten“.

Daten von 50 Mio. Nutzern gesammelt
Die Zeitungen „New York Times“ und „The Observer“ hatten berichtet, Cambridge Analytica habe 2016 die Profil-Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Einverständnis gesammelt. Ziel sei es gewesen, eine Software für die Kampagne des Präsidentschaftskandidaten Trump zu programmieren, um Wählerentscheidungen vorauszusagen und zu beeinflussen.

Facebook widersprach in einer Erklärung der Behauptung, die Daten seien gestohlen worden. Vielmehr hätten die Nutzer die von Cambridge Analytica verwendeten Daten freiwillig zur Verfügung gestellt. Die Facebook-Aktie sackte am Montagmorgen an der New Yorker Börse um fünf Prozent ab.

Später teilte Facebook mit, eine IT-Forensik-Firma beauftragt zu haben, um den Umgang mit den Daten zu prüfen. Cambridge Analytica habe Zugang zu seinen Systemen zugesagt.

Verbindungen zu Steve Bannon
Zu den wichtigsten Geldgebern von Cambridge Analytica gehört der US-Hedgefonds-Milliardär Robert Mercer, ein ausgewiesener Unterstützer der republikanischen Partei. Laut der britischen Zeitung „The Observer“ war 2016 der ehemalige Trump-Berater Steve Bannon Chef der Firma.

EU-Kommissarin Jourova kündigte auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter an, die EU werde „alle möglichen rechtlichen Maßnahmen ergreifen“, um die Daten von Bürgern zu schützen. Dazu gehörten auch strengere Datenschutzbestimmungen und deren Durchsetzung, schrieb die tschechische EU-Politikern, bevor sie am Montag in die USA reiste.

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