Wo ist Fördergeld?

Brisant! 106 Millionen Euro einfach „vergessen“

Sport-Mix
20.03.2018 07:25

Mittwoch hält der neue Finanzminister Hartwig Löger seine mit Spannung erwartete erste Budgetrede. Aber am selben Tag wird noch ein anderes heißes Finanz-Thema auf den Tisch gebracht, das höchste Politkreise beschäftigen dürfte: 106 Millionen Euro, die von 2009 bis 2015 dem Sport zugedacht waren, kamen nie dort an!

Untenstehende Auflistung über die Förder-Millionen, die dem Sport zugedacht wurden, belegt eindeutig: 2009 wären es 106 gewesen, nur 94 wurden verwendet, 2010 von 127 nur 93 und so weiter und so fort. Bis zum Jahr 2015 fehlen dem Sport somit 106.670.000 Euro, wobei für die Jahre 2016 und 2017 noch keine genauen Daten vorliegen. Hoffentlich werden es nicht noch mehr.

Hochbrisant! Schließlich sind genau diese Zahlen auch den Budgetseiten des Bundesministeriums für Finanzen zu entnehmen. Also absolut belegbar.

Fragen über Fragen
Was aber geschah mit den fehlenden 106 Millionen? Wurden sie vielleicht für Maßnahmen außerhalb des Sports verwendet? Sind diese Mittel überhaupt noch verfügbar? Wieso wurden sie in den entsprechenden Jahren nicht zur Verwendung gebracht?

Alles Fragen, auf die es keine Antworten gibt. Noch nicht. Aber Peter Kleinmann, langjähriger Präsident des Volleyballverbandes, wird als Vorstandsmitglied des Österreichischen Olympischen Komitees bei dessen Sitzung am Mittwoch eine entsprechende Anfrage stellen. Spätestens dann wird das zu einem heißen, hochexplosiven Thema.

„Jeden Cent gebraucht“
Die Empörung unter diversen Verbänden, Funktionären über diese Causa könnte danach jedenfalls extrem hoch sein. Schließlich meinte sogar Peter Schröcksnadel, als er von der „Krone“ mit den Zahlen konfrontiert wurde: „Auch wir hätten jeden Cent gebrauchen können. Etwa für die Infrastruktur im Nachwuchs. Die ist in vielen Bereichen so gut wie nicht vorhanden.“ Doch andere verfügen noch über weit weniger finanzielle Mittel als sein Skiverband. Nahezu allen von ihnen würde schon ein Bruchteil der 106 Millionen extrem weiterhelfen.

Köpferollen?
Ohne auf Details einzugehen, hatte der neue Sportminister Heinz-Christian Strache bereits während der Winterspiele in einem Vier-Augen-Gespräch erklärt, dass gewisse Dinge genau zu untersuchen und aufzuarbeiten wären. Schon damals kündigte er ein mögliches Köpferollen an. Falls es um diesen Fall ging, könnte es ein heftiges sein. Schließlich werden Kleinmann so gut wie alle recht geben, wenn er meint: „So was kann sich niemand gefallen lassen – auch der Sport nicht!“

Peter Frauneder, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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