Im Kopf des Killers

Top-Kriminalist Müller referiert an der Uni Innsbruck

Tirol
14.10.2009 15:30
Europas renommiertester Kriminalpsychologe Thomas Müller, der überall auf der Welt "in die Köpfe" brutaler Serienmörder, skrupelloser Bombenleger und ekelerregender Kannibalen blickt, hat an der Universität Innsbruck zum Thema "Grenzen und Möglichkeiten der Kriminalpsychologie" referiert.

"Ich bin kein Profiler, sondern Kriminalpsychologe", machte Müller anfangs den Studenten klar. "Meine Aufgabe hat nichts mit dem zu tun, was abends im TV läuft. Ich kläre keine Fälle auf", trichterte er den fast 300 Zuhörern mit gewohnt humoristischer Rhetorik ein.

Alle hingen an seinen Lippen. Obwohl die Aula im ersten Stock der Stammuni maßlos überfüllt war und die Studiosi "ihre Zelte" sogar am Boden aufschlagen mussten, hätte man eine Stecknadeln fallen gehört.

Doch was macht Müller, wenn er keine Fälle löst?
"Ich versuche das 'Warum' zu klären, nicht das 'Wie'. Meine Aufgabe ist die Begutachtung des Tatorts, die Analyse der Merkmale, die der Täter hinterlassen hat, und das Heranziehen von Vergleichsfällen. Aus diesen 'Zutaten' ziehe ich meine Schlüsse über die Psyche des Täters. Diese Infos liefere ich der forensischen Psychologie, die sich mit der Person des Täters befasst", führte der Psychologe weiter aus.

Sehr spannend und zugleich auch enorm schwierig ist es, einen "Fundus" solcher vergleichbarer Kriminalfälle zu bekommen: "Ein Großteil meiner Arbeit besteht aus Interviews mit Schwerverbrechern. Von Briefbomber Franz Fuchs über Hurenkiller Jack Unterweger bis hin zum Serienmörder Horst David, ich spreche mit ihnen allen, um sie zu studieren."

Unter den Zuhörern war auch Landespolizeichef Helmut Tomac. Anscheinend holte er sich Tipps, um die ungeklärten Straftaten im Land endlich lösen zu können. 

von Matthias Holzmann, Tiroler Krone

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