Kurz zu „Newsweek“:

„Wir müssen importierten Antisemitismus bekämpfen“

Ausland
26.02.2018 06:00

Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat in einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin "Newsweek" über Gründe für den Brexit, die Flüchtlingskrise und die FPÖ als Teil der österreichischen Bundesregierung gesprochen. Als eine wichtige Aufgabe der Regierung bezeichnete er die Bekämpfung des "neu importierten Antisemitismus aus dem Mittleren Osten".

Angesprochen auf seinen Koalitionspartner erklärte Kurz wie so oft, dass man die Regierung an ihren Taten messen solle. "Wir haben eine spezielle historische Verantwortung, Antisemitismus in Österreich und Europa zu bekämpfen", so der Kanzler. "Wir müssen auch den neu importierten Antisemitismus bekämpfen, der aus dem Mittleren Osten kommt."

"Integration ist immer eine Frage der Zahlen"
Die wichtigste Frage ist für Kurz, wie man Muslime "in unsere Gesellschaft integriert". "Um ehrlich mit Ihnen zu sein: Der Erfolg von Integration hängt immer von den Zahlen ab. Je höher die Zahl der zu integrierenden Menschen ist, desto schwieriger ist es für ein Land. Leider war die Zahl jener, die Österreich erreicht haben, in den letzten Jahren viel zu hoch."

"Sicher", antwortete der ÖVP-Chef auf die Frage, ob die Flüchtlingskrise seiner Meinung nach einer der Hauptgründe für den Ausstieg Großbritanniens aus der EU ist. "Die Bilder, die aus Österreich und Europa während der Krise kamen, zeigen eine EU, die nicht fähig ist, ihre Außengrenzen zu schützen. Das hat viele Briten verängstigt, die für den Brexit gestimmt haben."

"Frieden in Europa wird nur mit Russland möglich sein"
Ein weiterer Aspekt, der "Newsweek" an der FPÖ interessierte, ist die freundschaftliche Beziehung der Freiheitlichen zu Wladimir Putins Partei Einiges Russland. Auf die Frage, wie sich dieses Verhältnis auf die Politik seiner Regierung auswirken wird, erklärte der 31-Jährige, dass Frieden in Europa "nur mit Russland, nicht gegen Russland" möglich sein wird.

"Wir wollen bei der Lösungsfindung in der Ukrainie-Krise hilfreich sein. Wir haben aber auch eine klare Position zu den Sanktionen gegen Russland. Diese werden aufrechtbleiben, solange in der Ukraine kein Fortschritt passiert", gab Kurz zu verstehen.

Thomas Zeitelberger
Thomas Zeitelberger
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