24-Jähriger in Haft

Biss, Schläge, Tritte: Vier Polizisten verletzt

Österreich
24.02.2018 15:19

Blutige Szenen haben sich am Freitagvormittag im Zuge eines WEGA-Einsatzes in Wien abgespielt: Ein aggressiver 24-Jähriger, der sich als Staatsverweigerer zu erkennen gab, wehrte sich mit Händen und Füßen gegen seine Festnahme, verletzte dabei gleich drei Polizisten und fügte einer weiteren Beamtin sogar eine offene Bisswunde zu. Die Frau musste sich nach dem Einsatz ins Spital begeben, um sich einer Prophylaxe gegen Hepatitis und HIV zu unterziehen.

Zum Ort des Geschehens war die Spezialeinheit gegen 8.30 Uhr gerufen worden. Ein Nachbar hatte Alarm geschlagen, da in einer Nachbarwohnung in der Moselgasse am Laaer Berg Lärm zu hören war. Offenbar randalierte jemand mit einer Eisenstange in den Räumlichkeiten, auch die Wohnungstür war bereits demoliert worden.

"Befolge nicht die Gesetze Österreichs"
Die Polizei rückte daraufhin mit einem Großaufgebot und der Unterstützung der WEGA zum Ort des Geschehens aus. Vor besagter Wohnung, die offenbar dem älteren Bruder des späteren Angreifers gehört, trafen sie auf den 24-Jährigen, der gerade an der Türe läutete. Als die Beamten ihn zu den Vorfällen befragten, gab er sich sogleich als Staatsverweigerer zu erkennen, schimpfte und sagte unter anderem, dass er "die Gesetze Österreichs nicht befolge", berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger am Samstag. Auch seinen Ausweis wollte der aggressive Mann nicht vorweisen.

Prophylaxe gegen Hepatitis und HIV
Daraufhin wurde ihm die Festnahme angedroht, woraufhin der Verdächtige völlig die Beherrschung verlor und mit Schlägen und Tritten auf die Polizisten losging - drei von ihnen erlitten Prellungen am Kopf. Dann jedoch setzte der 24-Jährige auch noch seine Zähne ein und biss eine WEGA-Beamtin derart stark, dass die Polizistin eine offene Wunde davontrug. Die verletzte Beamtin wurde zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus gebracht, ihr wurden Prophylaxe gegen Hepatitis und HIV verabreicht. Sie muss sich in den nächsten Monaten regelmäßig Folgeuntersuchungen unterziehen, schilderte Eidenberger.

Der Tobende konnte schließlich überwältigt werden, bei der Durchsuchung der Wohnung entdeckten die Polizei auch noch eine Cannabis-Anlage in den Räumlichkeiten. "Die Menge an Pflanzen und weitere gefundene Utensilien wie etwa eine Waage legen den Verdacht auf Handel nahe", erklärte Eidenberger weiter.

Drei Schreckschüsse in den Boden
Nur wenig später entdeckten die aufmerksamen Polizisten vor dem Gebäude den 26 Jahre alten Bruder des Tobenden, der den Polizeieinsatz eigentlich zu verantworten hatte. Der Verdächtige versuchte zwar noch Reißaus zu nehmen, ihn stoppten jedoch drei Schreckschüsse, die seitens der Beamten ins Erdreich abgegeben worden waren, für ihn klickten vorübergehend die Handschellen.

Der Ältere wurde schlussendlich auf freiem Fuß angezeigt, der 24-Jährige befindet sich in Haft. "Er wurde bereits mehrmals nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt", berichtete Eidenberger. Am Freitag kam u.a. eine Anzeige wegen Gefährdung durch übertragbare Krankheiten hinzu.

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