Menschen ausgenutzt

Freispruch bei Vergewaltigung, Haft für Betrug

Ein 37-Jähriger hat die Gutmütigkeit der Menschen schamlos ausgenutzt. Immer wieder gelang es dem Türken mit gut erfundenen und seriös vorgetragenen Geschichten Innsbruckern Geld herauszulocken. Am Montag saß er deswegen und auch wegen Verdachts auf Vergewaltigung auf der Anklagebank.

Von den Vergewaltigungsvorwürfen wurde er im Zweifel frei gesprochen. "Was Sie uns heute erzählt haben, ist das Ungeheuerlichste, was ich je am Gericht gehört habe", so Richter Peter Friedrich am Ende der Verhandlung am Innsbrucker Landesgericht. Aber eine erfundene Verantwortung reiche eben nicht für einen Schuldspruch.

Der Hintergrund: Der 37-Jährige hatte Sex mit der Tochter seiner "Ex". Die zeigte ihn wegen Vergewaltigung an, und am Montag begründete der Mann die "Tat" so: "Ich kann mich an fast nichts erinnern, ich weiß nur, dass sie mir eine Tablette gegeben hat und dann da unten etwas war." Da aber die Aussagen der 16-Jährigen auch nicht schlüssig waren, gab’s im Zweifel einen Freispruch.

Aber nur für die "Vergewaltigung". Bei fast allen anderen Delikten, die dem Türken vorgeworfen wurden, gab es einen Schuldspruch. Dabei hatte er jeweils die Gutmütigkeit von Innsbruckern ausgenützt. Einmal "lieh" er sich Geld für den Schlüsseldienst, einmal für das abgeschleppte Auto, einmal für die Busfahrt. Zurück gab er es aber nie.

Das Urteil: Der Vorbestrafte muss zwei Jahre hinter Gitter, und zudem noch eine offene alte Haftstrafe (14 Monate) absitzen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Tiroler Krone
Symbolbild