Geringe Auslastung

ÖBB planen mehr Gütertransport auf der Straße

Österreich
05.10.2009 17:21
Pläne der Rail Cargo Austria, der Güterverkehrstochter der ÖBB, Stückgut wegen geringer Auslastung künftig auf der Straße und nicht auf der Schiene zu transportieren, stoßen auf Kritik. Die grüne Verkehrssprecherin Gabriela Moser sprach in einer Aussendung von einem "I-Tüpfelchen auf einer sinnlosen Politik". Der Verkehrssprecher der SPÖ, Anton Heinzl, betonte, dies widerspreche "klar den Vorgaben, die gegeben wurden".

Laut Medienberichten sollen ab Jänner 2010 in der Steiermark kleine Pakete nicht mehr mit ÖBB-Zügen, sondern mit Lkw privater Frächter transportiert werden, weil diese billiger seien als Laster der ÖBB. Die Verlagerung soll Einsparungen von 7,9 bis 8,6 Millionen Euro bringen. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) erklärte, dass das letzte Wort bei der Güterverlagerung noch nicht gesprochen sei und erinnerte die RCA daran, dass der Anteil des Schienengüterverkehrs zu erhöhen sei.

Moser kritisierte es sei sinnlos, Milliarden in die Schienen-Infrastruktur zu pumpen, "wenn sie zugleich das Gegenteil der stets verkündeten Verlagerung auf die Schiene geschehen lassen". Um die Konkurrenzfähigkeit der Schiene zu steigern, sollten endlich die Spielräume für Lkw-Mautzuschläge z. B. im Unterinntal genützt und endlich die flächendeckende Maut vorangetrieben werden.

RCA-Chef Macher: "Weniger als 1 Prozent des Volumens"
Rail-Cargo-Austria-Vorstandschef Friedrich Macher betonte, dass es sich bei den angedachten Verlagerungen nur um einen sehr kleinen Bereich handle: "Wir reden bei den Strecken, die wir hier analysieren, von weniger als 1 Prozent des Volumens und weniger als 1 Prozent des Waggonaufkommens." Die jetzige Art des Abwicklung führe zu einer Auslastung der Züge von unter 50 Prozent "und das können und wollen wir uns nicht leisten". Einen Rückgang des Anteils des Gütertransports auf der Schiene - derzeit rund 33 Prozent - bedeute das nicht, betonte der RCA-Chef. Erst vor kurzem sei es gelungen, 15.000 Lkw-Ladungen der Firma Assamer auf die Bahn umzuleiten.

Die ÖBB haben indes bekannt gegeben, dass die Zusammenlegung der beiden ÖBB-Infrastrukturgesellschaften für Bau und Betrieb in die ÖBB-Infrastrurktur AG ins Firmenbuch eingetragen wurde und damit alle formalrechtlichen Voraussetzungen erfüllt wurden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt