Wahlsieger Marthe

Paukenschlag bei Wahl in Reith – kommt Stichwahl?

Mit einer Überraschung haben am Sonntag die Gemeinderatswahlen in Reith bei Seefeld geendet: Jene Liste, die Bürgermeister Marthe schwere Verfehlungen vorwarf, stürzte von 13 auf zwei Mandate ab. Marthe übertraf seine kühnsten Erwartungen und wird vermutlich wieder Ortschef. Die neuen Listen schafften aus dem Stand gute Erfolge.

Richtiggehend pulverisiert wurde die Liste Dorfgemeinschaft von Hansjörg Haslwanter, die aus der ehemaligen Einheitsliste hervorgegangen war und die treibende Kraft bei der Absetzung von Johannes Marthe als Bürgermeister war. Dafür wurde sie vom Wähler schwer bestraft. "Das ist eine heftige Niederlage", war Haslwanter entsprechend zerknirscht. Es sei nicht gelungen, den Wählern die Gründe für den Rücktritt des Gemeinderates zu erklären. Deswegen waren die Neuwahlen nötig geworden.

Stichwahl um Bürgermeisteramt?
Marthe hat nun im Gemeinderat fünf Mandate, eines mehr als er erhofft hatte. Die Liste der Jungen mit Dominik Hiltpolt schaffte drei Mandate, Roland Kluckner ebenfalls drei. Die Wahl konnte Marthe für sich entscheiden, allerdings schaffte er die 50%-Hürde nicht und es müsste zu einer Stichwahl kommen. Gegenkandidat wäre Haslwanter, der sich per Losentscheid gegen Kluckner durchsetzte, der genau gleich viele Stimmen erhielt.

"Ob ich antrete, weiß ich nicht. Da muss ich erst mit meinen Listenkollegen reden, für die es sicher auch ein großer Schock ist", sagte Haslwanter. Seine Chancen sind tatsächlich minimal, denn Kluckner hat schon angekündigt, Marthe unterstützen zu wollen. Er erreichte im 1. Wahlgang 323 Stimmen, Kluckner und Haslwanter jeweils 153. Die Wahlbeteiligung lag knapp über 80 Prozent.

von Philipp Neuner, Tiroler Krone