Trotz mieser Zahlen

Wiens Grüne wollen noch mehr Geld für Rad-Lobby!

Österreich
17.02.2018 06:00

Jahr für Jahr investiert Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou Steuermillionen in die städtische Rad-Lobby und in die Ideen der Fußgeher-Beauftragten. Dennoch bleiben die Zahlen seit 2014 konstant schlecht: 93 Prozent der Wege werden nicht per Rad erledigt. Die Grünen-Chefin will das nun "kritisch betrachten".

In der aktuellen Statistik zum Verkehrsverhalten der Wiener, im "Modal Split", kam der Anteil der Radfahrer am gesamten Verkehrsgeschehen 2017 erneut auf nur sieben Prozent – diese Zahl ist nun schon seit 2014 einzementiert (2013: sechs Prozent). Und der Fußgeher-Anteil ist sogar seit dem Jahr 1993 bei 28 Prozent. Ebenso unverändert seit fünf Jahren ist der Anteil des Pkw- und Motorradverkehrs mit 27 Prozent. Und die Nutzung der Öffis sank laut "Modal Split" seit 2012 sogar um einen Punkt auf 38 Prozent.

Diese Zahlen sorgen bei den in Wien mitregierenden Grünen nicht wirklich für Freude: Während große Straßenbauprojekte (etwa der Lobautunnel) verzögert und ständig neue Anrainer- und Gebühren-Parkzonen zur Vertreibung der Autolenker verordnet werden, erhält die Rad-Lobby seit Jahren gewaltige Fördermittel (allein im Vorjahr zwei Millionen Euro). Aber offensichtlich bringen weder die Peitsche für die Autobesitzer noch das teure Zuckerbrot für den Radler-Beauftragten den erhofften Erfolg.

"Die Stagnation zeigt, wir müssen die bisherige Vorgehensweise kritisch betrachten, es bedarf mehr Anstrengungen und Investitionen", sagt dazu Vizebürgermeisterin Vassilakou. Die bisherige Verkehrspolitik wird also fortgesetzt - und das Faktum weiterhin ignoriert, dass in einer mitteleuropäischen Klimazone das Radeln nicht zu jeder Jahreszeit wirklich viel Spaß macht.

Video: Radfahrer kreisen um Zählstelle in Wien

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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