Tat im Web angekündigt

Massenmörder ging nach Amoklauf zu McDonald’s

Ausland
16.02.2018 16:32

Zwei Tage nach dem Schul-Massaker an der Marjory Stoneman Douglas High School in Florida werden immer schrecklichere Details bekannt. Sie zeigen, wie eiskalt der Mörder auch nach seiner Bluttat blieb. Nachdem er 17 Menschen niedergemetzelt hatte, ging Nicolas Cruz zu McDonald's. Die Tat hatte der 19-Jährige bereits im vergangenen September anonym im Internet angekündigt, doch das FBI konnte ihn damals als Verfasser nicht identifizieren.

Nach dem blutigen Amoklauf suchten Eltern noch voller Verzweiflung nach ihren vermissten Kindern. Mittlerweile haben sie aber die Gewissheit: Sie haben Söhne und Töchter verloren, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Unter den 17 Opfern sind auch drei Lehrer.

Auf seiner Flucht warf der Schütze Cruz seine Waffe und seinen Rucksack mit weiterer Munition weg und mischte sich unter die aus der Schule fliehenden Menschen. Dann kaufte er sich in einem Subway-Restaurant ein Getränk und setzte sich in eine McDonald's-Filiale. 40 Minuten später wurde er verhaftet, nachdem die Polizei ihn anhand von Videos aus der Schule identifiziert hatte.

Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, gestand Cruz den Mord an 17 Menschen schließlich am Donnerstag. Zu den Vorwürfen äußerte er sich jedoch nicht. Das AR-15-Schnellfeuergewehr, mit dem er das Blutbad verübte, hatte er im Vorjahr ganz legal in Florida gekauft.

"Werde professioneller Schul-Schütze sein"
Bereits im vergangenen September hatte der 19-Jährige in einem Beitrag auf YouTube angekündigt: "Ich werde ein professioneller Schul-Schütze sein." Leser meldeten das dem FBI, das daraufhin Datenbanken gesichtet und andere Überprüfungen vorgenommen hat, den Verfasser der Nachricht aber nicht identifizieren konnte.

Einen Bericht, dass Cruz der rassistischen Miliz "Republic of Florida" angehöre, dementierte Polizeisprecher Grady Jordan. Es sei "keine Verbindung" zwischen dem Amokläufer und der Gruppe bekannt. Zuvor hatte der Anführer der Organisation, die für einen "weißen Ethnostaat" auf dem Territorium des US-Staats Florida eintritt, behauptet, Cruz habe an deren paramilitärischen Übungen teilgenommen.

"Ich will dein Beileid nicht"
Harte Worte findet eine überlebende Schülerin für US-Präsident Donald Trump, der sein Beileid bekundete. Sie schreibt auf Twitter: "Ich will dein Beileid nicht, du verdammtes Stück Sch...", und "Gebete sind keine Lösung. Aber Waffengesetze werden verhindern, dass es wieder passiert."

Ed Ricker, Kronen Zeitung

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