2-Jähriger überfahren

Nach Tragödie: Beistand in schwerster Stunde

Tirol
14.02.2018 08:15

Ein Vater übersieht am Montag Abend in Neustift beim Schneeräumen sein Kind und überfährt es. Der 2-jährige Sohn stirbt. Die "Krone" berichtete http://www.krone.at/1639070 Ein ganzer Ort trauert – und er unterstützt. Das ist wichtig, denn die soziale Gemeinschaft kann Stütze sein, wie Dietmar Kratzer, Leiter der Krisenintervention im Gespräch mit der „Tiroler Krone“ erklärt.

Der Winter heuer ist ausgeprägt, Schneeräumungen gehören quasi zur täglichen Arbeit. Dass dabei ein so tragischer Unfall passiert – damit rechnet niemand. Umso wichtiger ist die Hilfe des Kriseninterventionsteams, das Betroffene vor Ort in den ersten Stunden betreut.

"Jeder Mensch reagiert anders"
Dietmar Kratzer ist fachlicher Leiter des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes. Sein Team besteht aus 220 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die immer dann zur Stelle sind, wenn Menschen in emotionale Ausnahmezustände geraten. „Jeder Mensch reagiert anders“, erklärt Kratzer. „Es gibt jene, die ganz ruhig werden und innerlich zusammensacken. Und es gibt jene, die nicht still sitzen können.“ Das Kriseninterventionsteam versucht entsprechend darauf einzugehen.„Bei plötzlichem Tod eines geliebten Menschen, finden sich Betroffene in einem Gefühl der Hilflosigkeit und des Kontrollverlustes wieder“, schildert Kratzer. „Dann versuchen wir eine erste Ruhe herzustellen und mit den Ressourcen der Person zu arbeiten.“ Konkret heißt das: „Wir helfen den Menschen sich selbst zu helfen, um Kontrolle zurück zu erobern.“ Im besten Fall, verständigt der Betroffene dann selbst Personen, die er gerne um sich haben will. Das Kriseninterventionsteam begleitet dabei.

Soziale Gemeinschaft
Ein Einsatz dauert zwischen drei und fünf Stunden – jedenfalls so lange bis das Familiensystem übernehmen kann. „Die soziale Unterstützung ist wesentlich“, erläutert Dietmar Kratzer. „Da ist die Familie, die Freunde und auch die Nachbarschaft, die anerkennen, dass etwas Schlimmes passiert ist und den Betroffenen durchhelfen.“ Damit irgendwann auch wieder ein bisschen Alltag Platz hat. „Wohlwollendes unterstützen“, nennt es der Experte. Das ist der Familie aus Neustift zu wünschen. Um den kleinen Buben trauern die Eltern, ein großer Bruder, die weitere Familie und der Ort.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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