Wenn Männer sich den Kampf für Frauenrechte auf ihre Fahnen heften, werde ich immer hellhörig. Rachid Nekkaz ist so ein Exemplar. Am Montag sonnte sich der algerische Geschäftsmann - nach eigenen Angaben und ohne Gewähr millionenschwer! - vor dem Bundeskanzleramt im Schein der Kameras (siehe Video oben), faselte etwas von der Freiheit der Frauen.
In der Hand hielt er zehn Burka-Strafen, die er beim österreichischen Bundeskanzler begleichen wollte. Die musste der für ihn arbeitende Verein gegen das Verschleierungsverbot wahrscheinlich in ganz Österreich zusammenkratzen. "Ich habe kein Limit. Ob ein, zwei, drei oder vier Millionen - es ist mir völlig egal", wurde Nekkaz zitiert, auch von der "Krone".
Nun, es steht dem Burka-Millionär, wie er mittlerweile fast ehrfurchtsvoll genannt wird, natürlich frei, so einen Zirkus aufzuführen. Aber dass es ihm dabei um die Rechte der Frauen in islamischen und islamistischen Ländern geht, das sollten wir ihm nicht abkaufen. Denn wenn das so wäre, dann würde er seine Millionen in die Schulbildung von unterdrückten Mädchen stecken, denen erzählt wird, dass Erdbeben die Bestrafung Gottes seien, wenn sie kein Kopftuch tragen, oder dass Musik hören mit dem Tod bestraft werden müsse.
Im April will Nekkaz seine Memoiren veröffentlichen. Selbstverliebter Titel: "Zorro des Niqab".
Nein, Herr Nekkaz, Sie sind kein Zorro! Und die Strafen, die Sie so publikumswirksam zahlen, helfen keiner einzigen gegen ihren Willen verschleierten Frau auf dieser Welt.
Conny Bischofberger, Kronen Zeitung
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