Big-Data-Experte

Müssen Gespür für die „Filter-Blase“ entwickeln

Oberösterreich
05.02.2018 11:52

Seine Inspiration? „Viel lesen, viel zuhören und klettern in den Bergen“, sagt Viktor Mayer-Schönberger, der Professor an der Uni in Oxford ist. Am Aschermittwoch kommt er auf Einladung der Sparkasse OÖ nach Linz. Mit der „Krone“ sprach der Digital-Experte über das Leben im Filter und warum Gespür so wichtig ist.

„Krone“:Mit 19 Jahren gründeten Sie eine Software-Firma, studierten dann Jus, sind heute an der Uni in Oxford. Wie beschreiben Sie Ihren Job?
Viktor Mayer-Schönberger: Ich versuche, die Welt zu verstehen und  hoffe, dass ich den Leuten einen Kompass geben kann.

„Krone“:Warum brauchen wir Menschen einen Kompass?
Mayer-Schönberger: Heute ist die Versuchung groß, vieles zu wissen, aber eigentlich doch nicht viel. Ich versuche, den Menschen eine relativ klare Linie zu geben, damit sie nachdenken und hinterfragen.

„Krone“:Was lehren Sie in Oxford0
?
Mayer-Schönberger: Wir beschäftigen uns mit dem Leben online und vor allem damit, welche Regeln wir im Internet brauchen. Warum braucht man sie? Wer macht sie? Ist Facebook der neue Gesetzgeber?

„Krone“:Stichwort Facebook: Wie auf vielen anderen Plattformen werden die Infos nach und nach auf mich und meine Interessen zugeschnitten.
Mayer-Schönberger: Dass es Filter gibt, ist gut, sonst gehe ich in der Menge der Information unter. Aber man muss überlegen, wie gut der Filter ist, wer ihn macht und für wen er arbeitet. Wir sind immer in der Filter-Blase drin und müssen uns bewusst werden, gesteuert zu werden.

„Krone“:Wie lernen wir, damit umzugehen?
Mayer-Schönberger: Ich nutze zum Beispiel unterschiedliche Buchungsplattformen, vergleiche hier bewusst. Da muss man ein Gespür entwickeln.

„Krone“:Unternehmen nutzen die Digitalisierung, um Abläufe zu verbessern, da laufen viele Dinge automatisch, wie etwa im neuen Werk der Amag.
Mayer-Schönberger: Die Zusammenarbeit im Bereich der Daten wird auch firmen-übergreifend zunehmen. Es gibt bereits Logistikunternehmen, die die Wartungsdaten ihrer Lieferwägen teilen. Bei großen Betrieben gibt es oft zwischen Abteilungen und Bereichen Neid und Missgunst, das wird Zeit brauchen.

Barbara Kneidinger, Kronen Zeitung

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