Überall zu wenig Sonne

Dieser Winter ist trüb und düster wie selten

Oberösterreich
27.01.2018 07:00

Dieser Winter ist fürs Gemüt eine echte Belastungsprobe! Sonnenstrahlen fehlen – und das ist jetzt wissenschaftlich erwiesen. Im Dezember und Jänner gab’s in Oberösterreich nur am Feuerkogel genug Sonnenschein, sonst bis zu zwei Drittel zu wenig! In Linz tagte der Naturschutzbund: „Ist der Winter noch zu retten?“

„Der Eindruck täuscht nicht, die Sonnenscheindaten belegen den Mangel“, kennt Bernd Niedermoser von der ZAMG für Oberösterreich die Daten. So gab es in Hörsching im Dezember statt durchschnittlich 98 Sonnenstunden nur 34,9 und im Jänner statt zu erwartender 53 nur 24,5.

Keine Station überm Schnitt
Im sonst verwöhnten Weyer gab’s mit 72,9 Sonnenstunden im Dezember und Jänner gerade einmal die Hälfte der üblichen „Strahlendosis“. Keine einzige Station war hier in der Nähe der zu erwartenden Werte.

Fronten und Hochnebel schuld
„Die Gründe sind durchziehende Fronten und auch die anhaltende Hochnebel-Situation“, erklärt der Meteorologe, warum es witterungstechnisch  um Oberösterreich so trüb bestellt ist.

„Ist der Winter noch zu retten?“
In Linz lud der Naturschutzbund zum Thema „Ist der Winter noch zu retten?“. Der Wiener Botanik-Uni-Professor Stefan Dullinger zeigt im Interview anhand von Gebirgspflanzen Auswirkungen des Klimawandels auf.

„Schnee schützt Pflanzen vor Frost“
Es wird wärmer - und für einige  Pflanzen sind die Berge zu niedrig. Prof. Stefan Dullinger von der Uni Wien referierte in Linz über diese Veränderungen.

„Krone“: Wärmere und kürzere Winter  – wie wirkt sich das in den Bergen aus?
Stefan Dullinger: Dass auf immer mehr Gipfeln Pflanzen zu finden sind. Diese wandern in immer höhere Lagen. Das ist für Pflanzen, die von weiter unten kommen, weniger ein Problem – jene, die von Haus aus weiter oben beheimatet sind, bekommen aber ein Problem, irgendwann ist der Berg ja aus.

„Krone“: Gibt’s eine Blume, die jeder Bergwanderer kennt, die vom Klimawandel bei uns betroffen ist?
Dullinger: Da fällt mir spontan die Alpenaster ein.

„Krone“: Heuer gab’s im Tal fast keine Schneedecke.
Dullinger: Der Schnee wirkt als Isolierung, also als Schutz. Fehlt er und gibt  es tiefe Temperaturen, drohen Frostschäden. Das gilt auch fürs Gebirge. Hier überstehen nicht winterharte Pflanzen in Schneemulden  auch Temperaturen bis   minus 20 Grad.

Markus Schütz/Kronen Zeitung

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