"Wenn man nach einem 0:2 noch einen Punkt holt, kann man nicht unzufrieden sein. Aber es ist ärgerlich, weil wir so viele Chancen vergeben haben. Wir haben zwei Punkte verloren", jammerte Goalie Helge Payer. Kapitän Steffen Hofmann schloss sich der Meinung seines Torhüters an. "Wenn man die Chancen sieht, waren es zwei verlorene Punkte."
Etwas glücklicher wirkte da schon Hamdi Salihi, dem in seinem Debüt für Rapid der Ausgleich gelang. "Ich bin zufrieden. Aber perfekt wäre der Einstand erst gewesen, wenn ich kurz vor Schluss das zweite Tor gemacht hätte", sagte der von SV Ried geholte albanische Stürmer.
Keine Geschenke vom Fußball-Gott
Auch Trainer Peter Pacult lag Salihis Stangenschuss wenige Sekunden vor dem Abpfiff - auf den noch ein Aluminium-Treffer des Salzburgers Pokrivac folgte - im Magen. "Wenn der Fußball-Gott heruntergeschaut hätte, hätte er den Ball reinkullern lassen", meinte der Wiener, lobte Salihi für den Ausgleichstreffer und sprach von einem für Salzburg schmeichelhaften Remis.
Dies wollte sein Gegenüber Huub Stevens gar nicht abstreiten. "Es hätte 4:0 für Rapid stehen können und plötzlich steht es 2:0 für uns. So verrückt kann Fußball sein", meinte der Niederländer. Pacult bezeichnete den Auftritt seiner Mannschaft gegen den Meister bis zu den beiden Gegentoren in der 38. und 39. Minute praktisch aus heiterem Himmel als "außergewöhnliche Leistung. Das war Fußball, der Spaß macht. Leider haben wir unsere Chancen nicht genützt. Aber mir ist es lieber, wir bieten solche Leistungen, als wir gurken herum und gewinnen irgendwie".
Jelavic einziger Angreifer
Der Coach setzte erstmals in dieser Liga-Saison auf ein 4-2-3-1-System mit Hofmann als Freigeist hinter der einzigen Spitze Nikica Jelavic. Mit dieser Taktik schafften die Rapidler nicht nur in Birmingham der Aufstieg in die Europa-League-Gruppenphase, sondern spielten am Sonntag in der ersten Hälfte auch die Salzburger an die Wand. "Diese Änderung hat sich aus den Umständen ergeben, wenn man über Nacht einen 50-Tore-Sturm verliert", erklärte Pacult in Anspielung auf die Abgänge von Stefan Maierhofer und Erwin Hoffer.
"Wir wären den Salzburgern ins offene Messer gelaufen, weil zu viel Platz im Mittelfeld gewesen wäre, außerdem hatte Salihi leichte Probleme", erklärte der 49-Jährige, der dieses System auch in der Europe League am Donnerstag im Happel-Stadion gegen den Hamburger SV anwenden könnte. Allerdings fällt mit Christopher Trimmel ein für diese Taktik prädestinierter Spieler wochenlang aus, sein Ersatz Christian Thonhofer vermochte gegen Salzburg nicht zu überzeugen. Trimmel erlitt seine Oberschenkelverletzung im Zuge seines Nationalteam-Aufenthalts, auch Jürgen Patocka kam mit einer Blessur aus dem Teamcamp zurück. Der Innenverteidiger laboriert an einer Entzündung der Rissquetschwunde an der Achillessehne und muss ebenfalls wochenlang pausieren.
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