Die beiden 24 und 28 Jahre alten Bergsteiger waren Donnerstagmittag in die Wand eingestiegen und hatten in rund 1.800 Metern abseits des richtigen Wegs in einem Felsloch biwakiert. Dort hatten sie unverletzt einen massiven Schlechtwettereinbruch während der Nachtstunden überstanden.
In auswegloser Lage Notruf abgesetzt
Da einer der beiden seinen Helm verloren hatte, was aufgrund der Steinschlaggefahr lebensgefährlich ist, und sich das Wetter nicht besserte, setzten sie in ihrer ausweglosen Lage am Freitag gegen 6.30 Uhr einen Notruf ab.
Mehr Bilder der spektakulären Rettungsaktion findest du in der Infobox!
50 Meter langes Rettungstau
Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers "Christoph 14" startete sofort in Richtung Berchtesgaden und nahm zwei Luftretter der Bergwacht auf. Nach einem kurzen Suchflug wurden die beiden in der Ostwand gesichtet. Bei einer Zwischenlandung auf Kühroint montierten die Bergretter ein 50 Meter langes Rettungstau am Hubschrauber, mit dem die beiden Bergwacht-Luftretter zur Einsatzstelle geflogen wurden.
Binnen Minuten dichter Nebel
Während es um 6.30 Uhr noch nahezu nebelfrei war, fiel während des Anflugs innerhalb weniger Minuten dichter Nebel ein, weshalb die Bergwachtmänner unterhalb der Einsatzstelle abgesetzt werden mussten. Sie kletterten etwa eine halbe Stunde lang bei Nebel und nassem Felsen bergauf, bis sie die beiden Salzburger erreichten. Die Retter bauten einen Standplatz und seilten die beiden Bergsteiger aus ihrem Biwakloch rund 60 Meter tief in sicheres Gelände ab.
Fliegerische Meisterleistung
Dem Piloten des Rettungshubschraubers gelang es in einer fliegerischen Meisterleistung, durch ein kleines Nebelloch anzufliegen und einen Luftretter und einen Bergsteiger am 25 Meter langen Rettungstau nach St. Bartholomä auszufliegen. Nach etwa zehn Minuten tat sich ein weiteres kleines Nebelloch auf: In einer Blitzaktion wurden der zweite Luftretter und der zweite Bergsteiger per Tau am Berg abgeholt.
Retter fünf Stunden lang im Einsatz
Nur eine Minute später war die Wand wieder komplett im Nebel und eine Hubschrauberrettung wäre nicht mehr möglich gewesen. Drei Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden waren über fünf Stunden lang gefordert.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.