Motiv weiter unklar

Zwillinge attackiert – Verdächtige stellen sich

Wien
11.09.2009 10:36
Die Veröffentlichung von Fahndungsfotos hat der Wiener Polizei nach kaum mehr als einem Tag einen großen Fahndungserfolg beschert: Vier Männer, die im Verdacht stehen, die 31-jährigen Zwillingsbrüder Gernot und Gunter Ö. nach einem Diskobesuch in der Millenium-City zusammengeschlagen zu haben, stellten sich am Donnerstagnachmittag in Begleitung eines Rechtsbeistandes beim Landeskriminalamt Wien.

Mario K. (26), Ersin E. (26), Markus G. (22) und Michael M. (24) wurden auf freiem Fuß angezeigt und umgehend einvernommen, zu ihrem Motiv wurde freilich bisher noch nichts bekannt. Für ein Vergehen dieser besonders brutalen Art droht bei einem Schuldspruch vor Gericht eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

Bleibende Schäden bei Zwillingen?
Passiert ist der Vorfall offenbar bereits im Juli vergangenen Jahres. Es sollte damals ein vergnüglicher Abend in der Millennium-City werden – für das Brüderpaar aus Niederösterreich endete er in der Notaufnahme. Die erste Diagnose der Ärzte damals: Dutzende Blutergüsse, zahlreiche gebrochene Knochen, vermutlich bleibende Schäden. "Wir haben immer noch Albträume, bekommen nachts oft kein Auge zu" schilderten die Zwillinge - ein Jurist und ein Zahnarzt.

 "Sie traten ihnen immer wieder ins Gesicht"
Die beiden Brüder waren auf dem Nachhauseweg aus dem Hinterhalt von einer sechsköpfigen Horde attackiert worden. "Die Täter ließen von ihren Opfern auch dann nicht ab, als sie längst blutüberströmt auf dem Boden langen. Sie traten ihnen mit den Füßen immer wieder ins Gesicht", schildert ein zuständiger Ermittler. "Ich habe ständig Schmerzen. Kann einen Arm immer noch nicht vollständig bewegen, meinen Sohn keine fünf Minuten halten", sagte der schlimm zugerichtete Zahnarzt der "Krone".

von Gregor Brandl (Kronen Zeitung) und krone.at

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