Orange Rauchwolke

72.000 Menschen wegen Feuer in Texas evakuiert

Wegen eines Feuers in einer Chemiefabrik in der Stadt Bryan (US-Bundesstaat Texas) sind 72.000 Menschen evakuiert worden. Es habe zwar keine schweren Verletzungen gegeben, weil aber ganz Bryan unter einer orangen Rauchwolke liegt, sei die Massenevakuierung angeordnet worden, so ein Sprecher der Stadt. Immerhin war die Rauchsäule über viele Meilen hinweg deutlich sichtbar.

Weitere 10.000 Einwohner im Umfeld der Stadt wurden ebenfalls aufgefordert, ihre Häuser zwischenzeitlich zu räumen und sich in den von den Behörden vorgesehenen Evakuierungszentren, wie etwa der Reed-Arena der Texas A&M-Universität, zu sammeln. Auf Bildern des örtlichen Fernsehsenders KBTX war zu sehen, dass sich dort etwa 250 Menschen versammeln hatten.

"Gefährliche Chemikalie"
Der Aufruf, die rund 160 Kilometer von Houston entfernte Stadt Bryan zu verlassen, sei eine Vorsichtsmaßnahme, sagte Feuerwehr-Chef Mike Donoho einer Lokalzeitung. Ammoniumnitrat sei eine "gefährliche Chemikalie, und wir wollen nicht abwarten und sehen, ob es schlimmer wird". Einwohner, die unbedingt zuhause bleiben wollten, wurden indes lediglich dazu aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen, konnten aber in den eigenen vier Wänden bleiben.

Atemwegsreizungen möglich
Wie Stadtrat David Watkins erklärte, seien 10 Menschen mit Atemwegsproblemen in die Krankenhäuser der Umgebung eingeliefert worden. Die Verbrennungsrückstände der in der Düngemittelfabrik verbrannten Bestände an Ammoniumnitrat seien nämlich dazu geeignet, Schleimhaut- und Lungenreizungen hervorzurufen.

Rauchentwicklung nicht zu stoppen 
Die Zahl der Betroffenen könnte indes weiter steigen. Entwarnung kann vorerst nämlich nicht gegeben werden, da die Feuerwehrleute vorerst nicht in der Lage sind, die Rauchentwicklung endgültig zu stoppen. Daher sei es laut Watkins nur möglich, das Feuer an der weiteren Ausbreitung zu hindern. Laut KBTX war der Brand in der Chemiefabrik nach Schweißarbeiten ausgebrochen. Eine Lagerhalle mit großen Ammoniumnitrat-Vorräten geriet so in Brand.