French Open

Scharapowa überrascht mit Sieg über Petrowa

Sport
27.05.2009 21:36
Nun hat sie die Tennis-Welt und die Fans sie so richtig wieder: Maria Scharapowa hat am Mittwoch in der zweiten Runde bei ihrem ersten Grand-Slam-Turnier seit ihrem Zweitrunden-Aus in Wimbledon, also vor elf Monaten, einen hart erkämpften Sieg über ihre als Nummer 11 gesetzte Landsfrau Nadja Petrowa gefeiert. Nach 2:12 Stunden setzte sich das zurückgekehrte Glamour-Girl der Tennis-Szene mit 6:2, 1:6, 8:6 durch. Und nun scheint für die Russin gar ein Durchmarsch bis in Viertelfinale möglich. Bei den Herren stand der als Nummer 3 gesetzte Andy Murray im dritten Satz gegen Potito Starace mit dem Rücken zur Wand: 6:3, 2:6, 1:5 lag er bereits zurück, doch der Schotte fing sich und gewann letztlich nach 2:40 Stunden noch mit 6:3, 2:6, 7:5, 6:4.

4:2 und zwei Breakbälle zum 5:2 führte Petrowa gegen Maria Scharapowa im Entscheidungssatz bereits, doch dann bewies die hübsche Russin, dass sie mit dem ihr eigenen Kampfgeist auch eventuelle spielerische Defizite wettmachen kann. "Diese Art von Matches sind wirklich wichtig für mein Spiel. Es waren viele schwierige Situationen, die ich von früher kannte. Das war ein großartiges Match mit vielen Herausforderungen und ich bin froh, es gewonnen zu haben", meinte Scharapowa.

Gute Auslosung in den nächsten Runden
Die Auslosung sieht nun gut für sie aus: Nächste Gegnerin ist Jaroslawa Schwedowa/KAZ und auch im Achtelfinale müssen sie weder Li Na (CHN-25) noch Olga Goworzowa schrecken. Doch das kümmert sie nach außen nicht. "Ich hatte schon so viele verschiedene Auslosungen, ich konzentriere mich nur auf das nächste Match." Auch die Erwartungen haben sich nicht geändert. "Wie ich schon gesagt habe. Ich kann unmöglich irgendwelche Erwartungen haben, nachdem ich so lange weg war. Ich weiß, wozu ich imstande bin, ich kann auch noch besser spielen."

Auch Dinara Safina klar weiter
Wesentlich selbstverständlicher war da zu Beginn des Tages der Zweitrundensieg einer anderen Russin: Turnierfavoritin Dinara Safina spazierte nach dem 6:0, 6:0 zum Auftakt über die Britin Anne Keothavong auch gegen ihre Landsfrau Witalja Djatschenko weiter und ließ diesmal zwei Games zu. "Ja, das ist ein ziemlich guter Start ins Turnier", meinte Safina grinsend.

Die gute Laune verging ihr dann etwas, als die Thematik in Richtung ihrer Vorjahresbezwingerin Ana Ivanovic ging. Auch die Serbin feierte ihren zweiten Zweisatzsieg, zwei weitere Siege von beiden und es kommt bereits im Viertelfinale zu einer Neuauflage des Finales 2008: Als Safina gefragt wurde, ob sie Ivanovic den neuerlichen Sieg zutraue, stellte sie eine Gegenfrage: "Und wozu bin ich hier? Ich glaube, ich will genauso hier gewinnen."

Murray nach hartem Kampf weiter
Etwas schwerer tat sich bei den Herren Andy Murray: Bei einem Rückstand von 6:3, 2:6, 1:5 wehrte er gegen den Italiener Potito Starace zwei Satzbälle ab und gewann letztlich nach 2:40 Stunden noch mit 6:3, 2:6, 7:5, 6:4. Nach einem sehr guten ersten Satz war plötzlich das Momentum bei Starace. "Das passiert oft in Fünfsatz-Matches. Er hat mich zu Beginn des zweiten Satzes gebreakt, dann hat er plötzlich viel besser gespielt. Aber am wichtigsten ist, dass ich einen Weg gefunden habe, zu gewinnen und ich bin natürlich sehr happy weiter zu sein", meinte Murray.

Emotionaler Abschied von Fabrice Santoro
Emotionales Highlight in Roland Garros war freilich der Abschied von Fabrice Santoro. Sein 20. French Open fand schon in Runde 1 gegen Christoph Rochus mit 3:6, 1:6, 6:3, 4:6 sein Ende. Die Veranstalter hatten den 36-Jährigen am Vorabend noch bei 3:5 im vierten Satz "gerettet" und etwas verfrüht wegen Dunkelheit abgebrochen, vermutlich wollte man ihn nicht vor doch bereits weniger gewordenen Zuschauern abtreten lassen. So hatte der nunmehr 67-fache Major-Turnier-Teilnehmer noch eine größere Bühne zum Abschied.

"Ich hatte dieses Gefühl, dass ich eine Seite umblättere, obwohl ich noch 10 Turniere spiele. Aber ich werde nie wieder in Roland Garros Einzel spielen", meinte Santoro nach seinen Gedanken nach dem Matchball befragt. 20 Jahre lang habe er jedes Jahr im Mai seine Sand-Schuhe angezogen und sich darauf vorbereitet, hier drei, vier, fünf oder sogar bis zu 6:33 Stunden (sein längstes Match in Paris) spielen zu können. "Und man fühlt, dass man nächstes Jahr im Mai kein Tennisspieler mehr sein wird." Ein Adieu, das so manchem Zuschauer wohl auch die Tränen der Rührung in die Augen getrieben hat.

Rafael Nadal siegt im Eiltempo
Im Eiltempo ist anschließend der vierfache Roland-Garros-Champion Rafael Nadal in die dritte Runde der French Open eingezogen. Nach seinem lockeren 6:1, 6:4, 6:2 gegen den Russen Teimuras Gabaschwili rief der Spanier so schnell wie noch nie zur Pressekonferenz und wollte diese zügig beenden. Der Grund: Der begeisterte Fußball-Fan Nadal wollte rechtzeitig zum Finale der Champions-League zwischen dem FC Barcelona und Manchester United vor dem Fernseher sitzen.

Nadal, seit 2005 in Roland Garros ungeschlagen, benötigte 2:17 Stunden, um mit seinem 30. Sieg in Folge in die dritte Runde einzuziehen. Diese 30er-Marke ist in der Geschichte der French Open einmalig. In Runde drei trifft er nun auf den Australier Lleyton Hewitt, gegen den er seit 2006 ungeschlagen ist. Die ehemalige Nummer eins setzte sich in der zweiten Runde gegen den Kasachen Andrej Golubjew 6:4, 6:3, 6:1 durch.

Um 19.43 Uhr verwertete Nadal auf dem Court Suzanne Lenglen den Matchball. Sechs Minuten später fand er sich bereits im Presseraum des doch eine kurze Wegstrecke entfernten Hauptstadions ein. Die einst weißen, nun ockerfarbenen Socken sowie die verschwitzten Haare zeugten noch von seiner Anstrengung, geschultert hatte er sein gesamtes Arbeitsgerät, die Tasche und den Racket-Bag.

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(Bild: KMM)



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