Zur Kundgebung hatten die Gemeinde, Vereine, Jugendorganisationen und kirchliche Einrichtungen aufgerufen. Die Teilnehmer kamen aus allen Altersschichten. Einige Teilnehmer trugen Leibchen mit der Aufschrift "Ebensee - Nazifreie Zone", andere hatten Transparente "Aus der Vergangenheit lernen" bei sich. Einheimische Musiker gestalteten den Auftakt mit Rockmusik und Texten, die auf die jüngsten Vorfälle in Ebensee Bezug nahmen. Das Lied endete mit dem Refrain "Nie mehr braun, des wollma net, des brauchma net, hat des endlich jeder kapiert".
Bürgermeister: "Ebensee ist kein Nazidorf"
Bürgermeister Herwart Loidl (SPÖ) zeigte sich in seiner Ansprache beeindruckt von der großen Zahl der Teilnehmer, die den Anliegen von Ebensee ihr Gesicht und ihre Stimme leihen würden. Die Marktgemeinde habe die Geschichte vorbildhaft aufgearbeitet. Diese Arbeit solle nicht umsonst gewesen sein. Ebensee dürfe in der medialen Aufgeregtheit nicht als "Nazidorf" geprügelt werden. Er verwehre sich gegen pauschale Verurteilungen.
Pfarrer Alois Rockenschaub trat für eine "Erinnerungskultur" gegen vorschnelles Vergessen ein. Ebensee habe vieles getan, um die dunklen Schatten über dem Ort aufzuarbeiten. Es gebe aber neben der individuellen Schuld auch die Verstrickung in die Schuld. Dazu gehöre auch der leichtfertige Umgang in Stammtischgesprächen und falsche Toleranz, nämlich das "alles gelten lassen".
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