Geld-Streit eskaliert

Mann in Fußgängerzone regelrecht hingerichtet

Niederösterreich
23.05.2009 08:54
Ein Streit um Geld hat in der Nacht auf Freitag in Wiener Neustadt mit einer Bluttat geendet: Ein 47-jähriger Kellner wurde in der Fußgängerzone von seinem eigenen Chef regelrecht hingerichtet. Vier Schüsse wurden auf den Mann abgefeuert. Der 36-Jähriger ist unmittelbar danach festgenommen worden. Der Bluttat war ein Streit um ausstehenden Lohn zwischen Chef und Angestelltem vorausgegangen.

Zu dem Clinch unter den türkischstämmigen Männern war es nach Polizeiangaben in einem Lokal in der Herrengasse gekommen. Die Auseinandersetzung kurz vor Mitternacht habe sich danach in die Wiener Neustädter Fußgängerzone verlagert. Dort hat der 36-Jährige laut Polizei einen Revolver gezogen und aus kurzer Distanz viermal auf den Kontrahenten gefeuert. Für das ebenso oft getroffene Opfer kam jede Hilfe zu spät.

Revolver sichergestellt
Der Verdächtige wurde nur Minuten nach der Tat von Beamten einer Wiener Neustädter Polizeistreife festgenommen, die in der Nähe unterwegs waren. Der Revolver sei ebenfalls sichergestellt worden.

"Mindestens 15 Personen" am Tatort
Am Tatort in der Herrengasse seien "mindestens 15 Personen" gewesen, berichtete Oberst Franz Polzer, Leiter der Kriminalabteilung NÖ. Es habe sich um Freunde und Bekannte der Kontrahenten ebenso wie um Fremde gehandelt. Letzte Zeugenbefragungen sind derzeit noch im Gang. Es gebe jedoch keine weiteren Verdächtigen, so der Polizeioffizier.

"Ordnungsdienst" in Innenstadt kommt
Der Wiener Neustädter Gemeinderat hat unterdessen noch am am Freitag eine Sondersitzung für den 2. Juni anberaumt. Das Thema lautet "Gemeinsames Vorgehen aller politischen Fraktionen gegen Gewaltdelikte in der Innenstadt", teilte der Magistrat mit. Bürgermeister Bernhard Müller (SPÖ) erinnerte daran, dass erst in der Sitzung am Mittwoch beschlossen worden sei, einen "Ordnungsdienst" einzuführen, der spätestens am 1. Juli in der City tätig sein soll. Diese Initiative habe "mehr denn je an Aktualität gewonnen".

Mehr Polizisten gefordert
Die Bluttat in der Nacht auf Freitag zeige aber auch, so Müller, dass eine Verbesserung der Situation "nur durch Unterstützung von Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) möglich sein" werde. Es müsse daher zu einer Aufstockung des Personalstandes der Wiener Neustädter Polizei kommen. In der nun anberaumten Sondersitzung des Gemeinderates solle ein "Schulterschluss aller Fraktionen" erreicht und die Innenministerin "ein für alle Mal zum Handeln" aufgefordert werden."Müssen die Gewalt stoppen!"

"Wir müssen jetzt rasch für mehr Sicherheit sorgen"
Der Wiener Neustädter Bürgermeister Berhard Müller (SPÖ) hat den Gemeinderat jetzt zur Sondersitzung einberufen, um gemeinsam, über alle Parteigrenzen hinweg, Strategien für mehr Sicherheit zu finden.

"Wir müssen jetzt rasch für mehr Sicherheit sorgen", bestätigt Müller. Erst Anfang der Woche habe man beschlossen, ab Juli einen privaten Ordnungsdienst nachts auf Streife zu schicken. "Das soll Kriminelle, aber auch Streithähne abschrecken. Die tragischen Ereignisse in der Nacht auf Freitag zeigen, wie wichtig Prävention von Gewalt ist", betont das Stadtoberhaupt.

"Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen"
Aber: "Eine Lösung wird nur mit Hilfe von ÖVP-Innenministerin Maria Fekter zu finden sein", so Müller. Er fordert mehr Polizeibeamte. Bei dem für 2. Juni anberaumten Sicherheitsgipfel wünscht er sich einen Schulterschluss aller Parteien: "Unser Mitgefühl gilt heute den Hinterbliebenen des Mordopfers. Als politische Verantwortliche müssen wir jetzt alles Menschenmögliche unternehmen, damit hier so etwas nie wieder passiert und wir unsere Kinder in Zukunft in Sicherheit wissen."

von noe.krone.at und Thomas Lauber (Kronen Zeitung)

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