Ein Roter Riese ist nicht nur eine besonders spektakuläre Erscheinungen im Verlaufe eines Sternendaseins, sondern auch das prognostizierte Ende unserer eigenen Sonne. Ist in rund fünf Milliarden Jahren der Vorrat an Wasserstoff für die Kernverschmelzung im Inneren der Sonne aufgebraucht, wird sich der Stern auf ein Vielfaches seiner derzeitigen Größe aufblähen. Im Inneren beginnt das Helium zu brennen, in den äußeren Schichten zündet der Wasserstoff.
Das Stadium wird bei unserer Sonne als eher durchschnittlichem Stern nach den Berechnungen der Astronomen einige Millionen Jahre dauern. Anschließend schrumpft der Himmelskörper zu einem unspektakulären, aber sehr kompakten Weißen Zwerg, möglicherweise umgeben von einer galaktischen Staubwolke.
Wie kochendes Wasser in Teekessel
Um ins Innere der Sonne und auch von fernen Sternen blicken zu können, nutzen Astronomen seit einiger Zeit Schwingungen, die über und durch die Himmelskörper laufen. Verursacht werden diese Schwingungen - auch Oszillationen genannt - von den Turbulenzen im Inneren eines Sterns, vergleichbar mit kochendem Wasser in einem Teekessel. Die Art und Weise, wie sich die Oszillationen im Stern ausbreiten, lässt Rückschlüsse zu, wie das Innere des Himmelskörpers beschaffen ist.
Für die nun vorliegenden Ergebnisse hat das Wissenschaftler-Team über 300 Rote Riesen über "Corot" genau unter die Lupe genommen, die Schwingungen aufgezeichnet und ausgewertet. "Es zeigte sich, dass die Bedingungen im Inneren der Roten Riesen doch anders sind, als bisher angenommen", so Werner Weiss. Im Detail zeigte sich, dass die Schwingungen beim Weg durch die Sternenmaterie weniger stark gedämpft werden als vermutet. Es gibt auch extrem langlebige Oszillationen. Die Daten können nun von den Astronomen in ihre Theorien über den inneren Aufbau einfließen.
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