Es war gegen 3 Uhr früh, als die 58-jährige Hausfrau aus dem Schlaf schreckte. Vor ihrem Bett stand ein ganz in Schwarz gekleideter und mit einer Pistole bewaffneter Masken-Mann. Zwei Stunden lang war Christine L. als Geisel in ihrem eigenen Haus dem Täter ausgeliefert. Immer wieder wurde die zweifache Mutter bedroht, einmal mit einem Kabelbinder, dann wieder mit Handschellen gefesselt.
"Er soll das Geld von seiner Bank holen!"
"Dein Mann muss Lösegeld für dich zahlen. Er soll das Geld von seiner Bank holen!", herrschte das Phantom sein Opfer in gebrochenem Deutsch an. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, drohte der Gangster, die 58-Jährige sogar zu entführen!
Trotz Todesangst bewahrte die Frau aber die Nerven und konnte den Geiselnehmer schließlich überzeugen, dass Ehemann Rudolf L. (59) – der Chef einer regionalen Bankengruppe mit 114 Mitarbeitern – gar nicht in Österreich ist, sondern sich auf einer Frankreich-Reise befindet…
Opfer in Sauna angekettet
Darauf schleppte der Täter sein Opfer in die Sauna im Erdgeschoß und kettete es dort mit einem Vorhängeschloss an. Dann flüchtete der Unbekannte – er war über ein aufgebrochenes Fenster eingedrungen – mit Schmuck und einer geringen Summe Bargeld.
Die Frau konnte sich gegen 7 Uhr selbst befreien und die Polizei alarmieren. Das Landeskriminalamt ermittelt jetzt. Sachdienliche Hinweise werden unter der Telefonnummer 059133-303333 entgegengenommen.
von Christoph Budin und Erich Schönauer, Kronen Zeitung
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