In den vergangenen drei Jahren baute sich der Menschenhändler ein gut funktionierendes Netzwerk auf. Die Komplizen des 32-Jährigen saßen in Spanien, Polen, der Schweiz, in Dänemark, Ungarn, Italien und Frankreich. "Über die Kontaktleute im Ausland hat er die Schleppungen von mindestens 100 nigerianischen Asylwerbern organisiert.
Der Transport erfolgte zu 90 Prozent mit dem Flugzeug", schildert Herbert Poimer vom Landeskriminalamt Kärnten. Auch das Bundeskriminalamt und Beamte aus Wien, Vorarlberg und Niederösterreich waren am Einsatz beteiligt.
Simple Methoden
Die Methoden des Schleppers waren erschreckend simpel: Niederlassungsbewilligungen von Landsleuten wurden einfach kopiert und weitergegeben, die Passbilder wurden nach Bedarf getauscht.
Das "Ausborgen" der Dokumente für den illegalen Aufenthalt kostete 500 Euro, 200 Euro plus Spesen gab es für die Organisation. Aber nicht nur der Handel mit der "Ware" Mensch, auch Scheinehen - vor allem in Polen und in der Schweiz - wurden von dem Nigerianer vermittelt. Kosten pro Ehe: 5.000 bis 15.000 Euro.
Auf seine Fährte hat der Nigerianer die Polizei mit einer "alten Geschichte" gebracht, bei der es um Suchtgift und Schlepperei ging. Der Zugriff erfolgte in der Wohnung des Mannes in Wien. Verwunderlich ist jedoch, dass der international tätige Schlepper nicht festgenommen wurde: Er hat ein Geständnis abgelegt.
von Thomas Leitner (Kärntner Krone) und kaerntnerkrone.at
Symbolbild
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