Post-Konflikt

“Waffenstillstand” mit Gewerkschaft

Österreich
19.05.2009 18:01
Der Streit zwischen Post und Gewerkschaft um die Auslagerung der Briefzustellung ist zwar beigelegt, doch am Horizont braut sich bereits ein neues Gewitter zusammen. Denn die Kosteinsparungen, die durch den Verzicht auf die Fremdvergabe entfallen, sollen nun durch einen gesonderten Kollektivvertrag für neue Angestellte realisiert werden.

Kommen Post und Gewerkschaft zu einer Einigung über einen Kollektivvertrag für Neuzugänge, dann verzichtet die Post darauf, Teile ihrer Briefzustellung in Tochterfirmen auszulagern, erläuterte Postsprecher Marc Zimmermann am Montagabend den Waffenstillstand. Die Arbeitnehmervertreter ihrerseits haben "alle wie immer gearteten Maßnahmen gestoppt", wie Post-Gewerkschaftsprecher Marin Palensky sagte. Bis zum 30. Juni werde man "nur KV verhandeln".

Nach Berichten über sehr konkrete, vor dem Beginn stehende Auslagerungen waren die laufenden KV-Verhandlungen unterbrochen worden, die Gewerkschaft drohte daraufhin mit Kampfmaßnahmen gegen die Auslagerungen.

Weil Nicht-Postler um einiges weniger verdienen, hätte dies der Post bis Jahresende um bis zu sechs Millionen Euro an Kosteneinsparungen gebracht. Die entfallenden 600 Jobs hätten nach Beteuerungen des Managements durch natürliche Fluktuation bewältigt werden sollen.

Zahl der Mitarbeiter sank um 2,5 Prozent
Bereits in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres ging die Zahl der Postangestellten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,5 Prozent oder 674 Mitarbeiter auf nunmehr 26.012 Mitarbeiter zurückging. "Dieser Rückgang resultiert vor allem aus einer Abnahme in der Division Brief", hieß es dazu.

Verluste bei Umsatz und Gewinn
Das Ergebnis der Post vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank im ersten Quartal um 4,2 Prozent auf 72,2 Millionen Euro. Der Umsatzerlös reduzierte sich um 2,4 Prozent auf 595,2 Millionen Euro.

Die Post führt die Rückgänge auf die Wirtschaftskrise sowie darauf zurück, dass Umsatzrückgänge nicht vollständig durch kostensenkende Maßnahmen kompensiert werden konnten. "Insbesondere im Personalaufwand schlägt die Gehaltssteigerung für 2009 von 3,7 Prozent zu Buche", heißt es bei der Post. Die Post erwartet heuer weiterhin ein schwieriges Jahr, ein genauer Ausblick sei aufgrund der Unsicherheiten durch die Wirtschaftskrise nicht möglich.

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