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LASK-Kapitän Ivica Vastic beendet Karriere

Fußball
19.05.2009 12:29
Ivica Vastic beendet am Donnerstag mit dem Heimspiel gegen seinen Ex-Club Austria Wien seine Karriere. Dies gab der 39-jährige LASK-Kapitän am Montag auf eine Pressekonferenz in Linz bekannt. "Irgendwann sagt der Körper, das war's", erklärte der Offensivspieler. Vastic brachte es auf 50 Länderspiele und erzielte dabei 14 Tore, unter anderem beim 1:1 gegen Chile bei der WM 1998 und in seinem letzten ÖFB-Auftritt, dem 1:1 bei der EURO 2008 gegen Polen. Mit Sturm Graz wurde der gebürtige Kroate zweimal Meister und spielte dreimal in der Champions League.

Sein Entschluss sei im Laufe dieses Spieljahres, in dem er es nur auf drei Treffer brachte, gereift. "Ich habe in dieser Saison die Erwartungen, die ich mir selbst gesetzt habe, nicht erfüllt. Ich habe 18 Jahre in Österreich Fußball gespielt, irgendwann muss man sagen, es reicht", meinte Vastic, der zuletzt mit seinen Leistungen nicht mehr zufrieden war. "Ich war es immer gewohnt, dominant zu sein und meine Schnelligkeit und Technik auszuspielen. Aber in letzter Zeit habe ich gemerkt, ich kann meine eigenen Ideen nicht mehr umsetzen. Es kommen jüngere, schnelle Spieler."

Vastic wird am Donnerstag gemeinsam mit Michael Baur, der sich nach dieser Saison ebenfalls zurückzieht, im Linzer Stadion geehrt, eventuell erhält er auch noch ein eigenes Abschiedsspiel.

Schütze des einzigen ÖFB-Treffers bei der EURO
Mit Vastic nimmt einer der prägendsten heimischen Fußballer der vergangenen Jahre Abschied. Der Edeltechniker zählte seit Mitte der 1990er Jahren zu den herausragenden Kickern in der österreichischen Bundesliga und erlebte vor einem Jahr noch einmal ein ganz großes Highlight, als er am 12. Juni 2008 im EM-Spiel gegen Polen per Elfmeter das 1:1 erzielte. Der damals 38-Jährige ist seither Österreichs einziger EM-Torschütze und gleichzeitig der älteste Spieler, der jemals bei einer Europameisterschaft getroffen hat.

Dabei hatte der damalige Teamchef Josef Hickersberger lange auf Vastic verzichtet und ihn erst für die EM wieder in den Kader geholt. Im Spätherbst seiner Laufbahn absolvierte der vierfache österreichische Fußballer des Jahres (Sieger 1995, 1998, 1999, 2007) damit seine zweite Teilnahme an einer Endrunde.

Mann für wichtige Tore
1998 war Vastic Mitglied des ÖFB-WM-Kaders und erzielte im zweiten Gruppenmatch gegen Chile so wie gegen Polen in der letzten Minute den Treffer zum 1:1. Auch in den Jahren danach zählte der Anfang 1996 eingebürgerte Feinmechaniker zum Stamm-Inventar der ÖFB-Auswahl, in der er es auf 50 Länderspiele und 14 Tore brachte - das Polen Match war gleichzeitig der Abschluss seiner Teamkarriere.

Karrierehöhepunkt bei Sturm
Der verheiratete Vater von drei Kindern drückte dem österreichischen Fußball seit mehr als einem Jahrzehnt seinen Stempel auf. Nach den Stationen Vienna (1991 - 1992), St. Pölten (1992 - 1993), Admira (Sommer bis Dezember 1993) und Duisburg (Jänner bis Juni 1994) kam er zu Sturm Graz, wo er unter der Anleitung von Coach Ivica Osim das Herzstück des "magischen Dreiecks" bildete, dem auch noch Hannes Reinmayr und Mario Haas angehörten.

Unter der Regie von Vastic holte Sturm zwei Meistertitel (1998, 1999), drei Cupsiege (1996, 1997, 1999) und schaffte von 1998 bis 2000 dreimal in Folge die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League, wobei die Grazer im Jahr 2000 sogar als Gruppensieger in die damalige Zwischenrunde aufstiegen.

Ausflug nach Japan
In der Saison 2002/03 verschlug es Vastic zum japanischen Club Nagoya Grampus Eight, danach spielte er bis 2005 für die Wiener Austria, mit der er zum Abschluss die Cup-Trophäe gewann. In der Folge ging der Offensivspieler zum damaligen Zweitligisten LASK, den er zwei Jahre später zurück in die Bundesliga führte, wo er mit 185 Treffern drittbester Torjäger hinter Hans Krankl (269) und Peter Pacult (187) ist.

Während Vastic im vergangenen Spieljahr noch 13 Tore erzielte, hält er im Moment nur bei 3 Treffern, dafür ist er in der "Böse Buben"-Statistik der Liga mit einer Roten, zwei Gelb-Roten und vier Gelben Karten an der Spitze - spät, aber doch machten sich auch bei Vastic die Zeichen der Zeit bemerkbar.

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(Bild: KMM)



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