Es war ein Versuch, der den Probanden einiges an Leidensfähigkeit abverlangte. Sie mussten ihre Finger in heißes Wasser tauchen während die Forscher die Temperatur erhöhten. Jene Teilnehmer, die kurz zuvor mit einem bereitgestellten Geldbündel spielen durften, hielten den Schmerz länger aus als eine Vergleichsgruppe, die lediglich mit geldscheingroßen Papierschnipseln hantiert hatte. Das berichtet die Zeitschrift "Psychological Science".
"Wir sagten den Probanden, dass wir erst einmal ihre Fingerfertigkeit testen wollten, deswegen bekamen sie entweder Geld oder Papierschnipsel in die Hand gedrückt und sollten verschiedene Aufgaben erfüllen. Auf diese Weise haben wir einem Teil der Gruppe unterbewusst das Gefühl gegeben, reich zu sein. Die Ergebnisse des anschließenden Heißwasser-Tests sprechen eine deutliche Sprache. Die Gruppe mit den Geldscheinen hielt dem körperlichen Schmerz deutlich länger stand", so eine der Leiterinnen des Projekts.
Kann Geld auch helfen, Aggressionen zu vermeiden?
Auch psychische Qualen können auf mit Geld offenbar gelindert werden: Die Versuchspersonen absolvierten zusätzlich ein Computerspiel. Ihnen wurde vorgekaukelt, dass sie gemeinsam mit drei weiteren Mitspielern einen Gegner mit einem Ball abschießen müssten. Dieser Ball konnte auch zwischen den einzelnen Spielern hin- und hergeworfen werden. Doch statt menschlicher Mitstreiter steuerte ein Computer die anderen "Jäger", und zwar so, dass der Proband den Ball niemals zugeworfen bekam. Auf diese Weise sollte das Gefühl der sozialen Isolation erzeugt werden. Die Gruppe, die zuvor mit dem Geldbündel präpariert worden war, fühlte sich nach Ende des Spiels weniger ausgegrenzt als die andere.
"Geld git einem das Gefühl von Kontrolle und Wohligkeit, sogar dann, wenn man es nicht selbst besitzt. Jetzt wäre es spannend herauszufinden, ob der beruhigende Effekt von Geld auch dabei helfen kann, Aggressionen zu reduzieren", so die Forscherin.
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