Wenn die Frau die rechte, nicht gelähmte Hand bewegen wollte, wurde – wie zu erwarten – die dafür notwendige Hirnregion (motorischer Kortex) der linken Hirnhälfte aktiviert. Wollte sie die gelähmte linke Hand bewegen, wurde die entsprechende Region in der rechten Hirnhälfte aktiviert - die Hand reagierte allerdings nicht.
"Phantomhand" vom Hirn gesteuert
Wollte die Frau die "Phantomhand" bewegen, aktivierte sie erstaunlicherweise ebenfalls den motorischen Kortex, das heißt, sie unternahm tatsächlich einen Versuch, die nicht vorhandene Hand zu bewegen. Darüber hinaus wurde das Sehzentrum aktiviert, was erklärt, dass die Frau sehen konnte, wie sie ihre Phantomhand bewegte. Als die Forscher sie baten, sich mit der eingebildeten Hand an der Wange zu kratzen, wurden Hirnregionen aktiviert, die auch tatsächlich bei einer solchen Berührung aktiviert worden wären.
Sogenannte "Phantomglieder" treten bei Schlaganfall-Patienten immer wieder auf. Üblicherweise haben die betroffenen Menschen allerdings nicht die Empfindung, diese Gliedmaßen bewegen oder sehen zu können, sie können sie nur fühlen.
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