Schärfere Regeln
Obama will Steuer-Schlupflöcher schließen
Die 20 größten Wirtschaftsmächte waren bei ihrem Gipfeltreffen Anfang April in London übereingekommen, dass Steuerparadiese künftig viel stärker als bisher kontrolliert werden sollen. Wenn sie nicht mit den Steuerbehörden anderer Länder zusammenarbeiten, kommen sie auf eine schwarze Liste. Außerdem können sie auch bestraft werden. Die G-20 hatten die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit aufgefordert, eine Liste "Schwarzer Schafe" zu veröffentlichen.
Nach diesen Zeitungsangaben liegen mindestens 700 Milliarden Dollar (527 Millionen Euro) an US-Unternehmensgewinnen auf Auslandskonten. Der Obama-Plan sehe vor, den rechtlichen Status von Auslands-Töchtern amerikanischer Firmen so zu ändern, dass sich damit schwerer als bisher Steuern vermeiden lassen. Davon sollen auch die Länder profitieren, in denen die Unternehmensableger sitzen. Nach Meinung des Blattes drohen wegen der Pläne heftige Auseinandersetzungen vor allem zwischen Großkonzernen und Washington.
Finanzminister: "Wir glauben an Chancengleichheit"
Die US-Regierung strebt laut "Wall Street Journal" mit Blick auf Übersee-Konten von Privatleuten unter anderem an, den Informationsaustausch zu verstärken und mit härteren Strafen zu drohen. Finanzminister Timothy Geithner sagte in Washington, die Regierung sei entschlossen, "nicht begründbare" Schlupflöcher für einige Firmen und reiche Einzelpersonen zu schließen. "Wir glauben an Chancengleichheit", so Geithner. Bedauerlicherweise gebe das Steuerrecht Firmen, die im Ausland investierten und Arbeitsplätze schafften, Wettbewerbsvorteile gegenüber den Unternehmen, die das gleiche in den USA täten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.