Befehl verweigert

Soldat verweigerte Haarschnitt – Geldstrafe!

Ohren und Nacken müssen beim Militär frei sein - ein Klagenfurter hat das nicht eingesehen und als Präsenzdiener einen Kurzhaarschnitt verweigert. Die Folgen: vorzeitige Entlassung und ein Strafverfahren, zu dem zwischenzeitlich auch noch ein Betrug dazugekommen ist.

Der 23-Jährige gibt sich beim Prozess recht entspannt. "So viel Aufwand wegen ein paar langer Haare", meint er gelangweilt. Dass er beim Bundesheer nach nur zwei Monaten wegen vorübergehender Untauglichkeit rausgeflogen ist, scheint ihn auch nicht weiter zu stören. "Ich werd' wohl wieder einen Brief bekommen, dass ich einrücken muss", sagt er.

"20.000 Euro werden's wohl sein" 
Allerdings hat er dann schon eine Vorstrafe - denn das Angebot von Richter Michael Schofnegger, die ganze Sache wegen der Ungehorsamkeit und einer Kreditkartenmanipulation divisionell zu erledigen, hat der Klagenfurter verstreichen lassen. "Die Mama sponsert das aber sicher." Er selbst hat ja kein Geld. Dafür viele Schulden. Wie viel? "Na, 20.000 Euro werden's wohl sein." Woher bitte, mit 23? "Spielsüchtig, Auto, Diverses." Und wie will der BWL-Student das zurückzahlen? Achselzucken. "Ich habe Privatkonkurs angemeldet, da kümmern sich jetzt andere drum." 

Der Richter schaut ungläubig. "Mich geht ja Ihr Lebensstil nichts an - aber wie soll's weitergehen?" "Wird schon. Mit dem Studium hab ich's halt nicht so stressig." Bleibt nur, ein Urteil zu fällen: 480 Euro.

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"