Zu viel Taubendreck

Grazer Hauptplatz-Herzog bald auf “Beauty-Trip”?

Steiermark
22.03.2009 00:37
Ohne ihren Erzherzog müssen schon bald die Grazer auskommen. Der stattlichen Hauptplatz-Statue soll - anlässlich des Jubiläumsjahres - die schwere Taubendreck-Last von den Schultern genommen werden. Nach der Restaurierung könnte die Figur für einen Monat ins Ausseerland wandern. Im Rahmen eines Kunstprojektes soll die Statue an den Toplitzsee kommen, um am Ort des Geschehens die Kennenlernszene mit Anna Plochl (August 1819) "nachzustellen".

Während diese Idee bei den Grazer Verantwortungsträgern bislang auf wenig Gegenliebe stößt, gilt der Plan, den großen Gönner der steirischen Lande von seinem Schmutz zu befreien, als fix. Hierfür muss das Monument für zumindest drei Wochen abmontiert werden.

"Ultraschall-Taubenabwehr"
Wann es soweit ist, weiß Landeskonservator Christian Brugger: "Die Restaurierung findet im Sommer statt, weil stabiles Wetter notwendig ist." Als Fachmann wurde der obersteirische Metallrestaurator Georg Kolmanitsch hinzugezogen: "Die rasch voranschreitende Oberflächenveränderung ist primär auf den starken Vogelkot-Absatz zurückzuführen. Deshalb soll im Anschluss an die Säuberungsarbeit eine Ultraschall-Taubenabwehr installiert werden."

Daten & Fakten

  • Laut Überlieferung war das Erzherzog Johann Denkmal ursprünglich für andere Standorte vorgesehen: die erste Wahl soll auf den Platz vor dem Eisernen Tor, die zweite auf den Joanneumgarten gefallen sein.
  • Am 10. September 1874 beschloss der Grazer Gemeinderat (auf Antrag eines gewissen Herrn Jausner), den von einem Freiherren von Hingenau gestifteten Brunnen auf dem Hauptplatz mit dem Erzherzog Johann Denkmal zu verbinden.
  • Im Jahr 1878 war es dann soweit: die ein bis zwei Tonnen schwere Statue aus Bronze wurde an ihrem heutigen Ort aufgestellt.
  • Der Erzherzog Johann Brunnen ist eines der bedeutendsten Werke von Franz Xaver Pönninger. Dieser leitete von 1864 bis 1896 die "k.u.k. Gussanstalt" in Wien. Unter seiner Leitung entstanden über 1.000 Bronzegüsse, bestimmt für Österreich und seine Kronländer.

von Barbara Winkler und Ernst Grabenwarter, "Steirerkrone"

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt