Nordische Kombi

WM-Gold für Demong – Pleite für ÖSV-Athleten

Sport
28.02.2009 15:42
Auch der dritte WM-Einzelbewerb in der Nordischen Kombination in Liberec hat am Samstag einen US-Sieg gebracht. Nach dem Double von Todd Lodwick im Massenstart und im Normalschanzen-Bewerb setzte sich in der Großschanzen-Konkurrenz Bill Demong, der Pechvogel des Teambewerbs, durch. Der 28-Jährige aus Lake Placid skatete im 10-km-Langlauf vom achten Rang an die Spitze und gewann 12,8 Sekunden vor Björn Kircheisen, der die achte Silbermedaille der bei den 47. Titelkämpfen noch sieglosen Deutschen einfuhr, sowie dem besten Springer, dem Franzosen Jason Lamy Chappuis (31,4). Bestplatzierter Österreicher war Bernhard Gruber als Elfter, 1:18,3 Minuten zurück.

Die ÖSV-Kombinierer gingen damit auch im vierten WM-Bewerb leer aus und mussten unter der Leitung von Cheftrainer Alexander Diess nach Sapporo 2007 auch das zweite Großereignis enttäuscht bilanzieren. Diess sprach nach dem Samstag-Bewerb von einer "bitteren Niederlage", die Gründe des schwachen Abschneidens müsse man analysieren. "Wir sind von Anfang an nicht in den WM-Rhythmus gekommen, dann hat sich die Negativ-Spirale gedreht", sagte der Oberösterreicher, der nicht an Fehler in der Vorbereitung glaubte. "Bei der WM liegt alles knapp beisammen, wir konnten unser Potenzial nie voll ausschöpfen." Die Österreicher hatten vergeblich den "Geist von Ramsau" beschworen, wo vor zehn Jahren Stecher mit Silber im letzten Bewerb die Ehre gerettet hatte.

Die Chance im Großschanzen-Bewerb von Liberec war schon nach dem Springen unrealistisch gewesen. Gruber war als Sechster der Beste, sich aber bewusst, dass es nicht zu Edelmetall reichen würde. "Dazu hätte ich viel weiter springen müssen", sagte der Salzburger. In der Loipe war er trotz besten Materials überfordert. "Die anderen sind so viel stärker, das Tempo ist mir einfach zu hoch", erklärte Gruber, der im Laufen fünf Plätze einbüßte.

Stecher lief nach gutem Beginn von Rang 16 auf elf vor, stand aber schließlich nur als 17. in der Ergebnisliste (1:44,8 zurück). "Zu kurz gesprungen und zu lang gelaufen", meinte der 31-jährige WM-Zweite von 1999 und sprach selbstkritisch von schlechten Leistungen. "Für die Winterspiele nächstes Jahr müssen wir in der Vorbereitung etwas anders machen." Marco Pichlmayer, als Ersatzmann doch noch zu einem Einsatz gekommen, landete nach Rang 23 im Springen an der 18. Stelle.

Christoph Bieler haderte mit seiner Sprungform, die bessere Platzierungen verhinderte. Zum WM-Abschluss wurde er nur 47., nach dem Springen war er nach langem Warten vor seinem Sprung und teils als Opfer der Bedingungen nur 43. gewesen. "Ich bin auf der großen Schanze nie richtig ins Fliegen gekommen, das Aha-Erlebnis hat gefehlt, ich konnte es nicht laufen lassen."

Koivuranta und Moan gingen leer aus
Für die USA lief es hingegen optimal. Demong, der seinen Kollegen die Chance auf Gold im Teambewerb genommen hatte, weil er seine Startnummer nicht fand und nicht springen durfte, kehrte zwei Tage später triumphal zurück. Damit waren die USA die großen Gewinner von Liberec, die Weltcup-Dominatoren Anssi Koivuranta (FIN/5 Saisonsiege) und Magnus Moan NOR/6) gingen wie die Österreicher leer aus. Koivuranta konnte am Samstag wegen einer Erkrankung, die ihn schon an der Teilnahme am Teambewerb gehindert hatte, als zweitbester Springer nicht zum Langlauf antreten, "Lauf-Wunder" Moan stürmte vom 34. "nur" noch auf den fünften Platz nach vorne, 23,7 Sekunden hinter Edelmetall.

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(Bild: KMM)



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