Die Wissenschafter um Irene Kochevar und Robert Redmond nutzen dabei die Tatsache, dass bestimmte Farbstoffe durch Licht aktiviert werden. Beim Farbstoff Bengalrosa bewirkt starke Bestrahlung einen Elektronentransfer zwischen den Molekülen der Farbe und des Proteins Kollagen - einem Hauptbestandteil des Bindegewebes. Dadurch werden die Molekülketten des Kollagens dazu angeregt, sich chemisch aneinander zu binden.
Bringen Ärzte nun auf beide Seiten einer Wunde Bengalrosa auf und bestrahlen es mit Laser, verknoten sich die Wundränder miteinander. "Wir nennen dies eine Nanonaht", so Kochevar. Die Wundöffnung wird dabei vollständig versiegelt, was ungemeine Vorteile mit sich bringt. Erstens bildet sich kaum Narbengewebe. Zweitens wird die Wunde vollständig versiegelt, weshalb keine Bakterien eindringen und eine Infektion auslösen können. Die neue Technik soll nicht nur bei Hauteinschnitten, sondern vor allem auch für Operationen an Augen und Nerven besonders nützlich.
Die „Nanonaht“ wurde bisher nur im Tierversuch erprobt, klinische Tests an Menschen sollen nun folgen.
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