Nach "Fall Eluana"

Frau will Samenspende von komatösem Ehemann

Ausland
18.02.2009 20:48
Nach dem Tod der Koma-Patientin Eluana Englaro (siehe Story in der Infobox) sorgt in Italien nun der Fall einer Frau für Wirbel, die mit dem zuvor tiefgefrorenen Samen ihres im Koma liegenden Mannes ein Baby bekommen will. Ihre Forderung spaltet das Land und sorgt für heftige Proteste aus dem Vatikan. Die Frau will, dass die Ärzte des Krankenhauses der lombardischen Stadt Pavia, in dem ihr 35-jähriger Mann liegt, ihm Samen entnehmen, um sie zu befruchten. Das Krankenhaus verweigert jedoch die Prozedur, da für eine künstliche Befruchtung die Zustimmung beider künftiger Eltern notwendig ist - was im Fall des Mannes nicht möglich ist. Ein umstrittener Arzt will jetzt Abhilfe schaffen...

Der international bekannte Gynäkologe Severino Antinori schaltete sich ein und erklärte sich bereit, den Mann in seine Klinik aufzunehmen und seinen Samen zur künstlichen Befruchtung einzufrieren. Hier gehe es um reine Menschlichkeit, er wolle den tiefen Wunsch der Frau nach einem Kind erfüllen.

Der umstrittene Fortpflanzungsmediziner machte erstmals 1994 Schlagzeilen, als er einer 63 Jahre alten Frau mit Hilfe eines Spender-Eis und von Hormonen zu einer Schwangerschaft verhalf.

Scharfe Kritik aus dem Vatikan
Der Vatikan übte heftige Kritik an der Forderung der Frau und sprach sich entschieden gegen die Prozedur aus. Der Mann könne nicht seinen Willen zur Samenentnahme und zur Zeugung eines Kindes geben, daher dürfe die künstliche Befruchtung auf keine Weise erfolgen, sagte Bischof Elio Sgreccia, emeritierter Präsident der päpstlichen Akademie für das Leben.

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