Erhöhte Gefahr

Ein Toter, ein Vermisster bei Lawinenabgängen

Österreich
15.02.2009 14:03
Zahlreiche Lawinenabgänge, zumindest ein Todesopfer in Salzburg: Die kritische Situation in den alpinen Regionen und das Treiben vor allem von Variantenfahrern abseits der Pisten brachte am Wochenende in den westlichen Bundesländern Hochbetrieb bei der Bergrettung. Trotz eindringlicher Warnung angesichts der Lawinengefahr, keine Skitouren zu unternehmen und die gesicherten Pisten nicht zu verlassen, waren viele Skifahrer diesem Appell am Wochenende nicht nachgekommen. Ein Toter, ein Vermisster und Verletzte - das war die vorläufige Bilanz nach Schneebrettabgängen im Bundesland Salzburg ab Freitagabend. Einige Wintersportler mussten von der Bergrettung auch aus ihrer Bergnot befreit werden.

Eine fünfköpfige Tourengruppe - Männer im Alter von 39 bis 55 Jahren aus dem Bundesland Salzburg - stieg am Samstag im Gemeindegebiet von Hintersee im Flachgau vom Parkplatz "Lämmerbach" mit Tourenskiern über die Gruberalm in Richtung Feichtensteinalm und anschließend über den Nordgrat auf den Regenspitz auf. Bei der Abfahrt entlang der Aufstiegsroute lösten sie ein Schneebrett aus, von dem drei Männer mitgerissen wurden. Zwei wurden durch die Lawine teilverschüttet und konnten sich selbst befreien.

Ein 52-jähriger Mann aus der Stadt Salzburg starb in den Schneemassen. Die beiden Schwerverletzten wurden mit dem Bergeseil von den Hubschraubern "C 6" und "Martin 1" geborgen und ins Unfallkrankenhaus Salzburg bzw. ins Krankenhaus Schwarzach geflogen.

Skifahrer seit Freitag vermisst
Ebenfalls im Gemeindegebiet von Hintersee wird seit Freitag auf dem Anzenberg ein aus dem Raum Attersee stammender, 47-jähriger Skifahrer vermisst. Die Suche nach ihm musste die Bergrettung wegen der hohen Lawinengefahr abbrechen. Der Oberösterreicher wurde vermutlich von einem Schneebrett verschüttet und dürfte nicht nicht mehr am Leben sein.

Glück für drei Variantenfahrer in OÖ
Mehr Glück hatten am Samstagnachmittag bei einem Lawinenabgang im Gemeindegebiet von Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) drei Variantenfahrer aus Oberösterreich, die im Bereich "Reiterkogel Ost" ein Absperrband ignorierten und in freies Gelände einfuhren. Während der 46-jährige Vater und die 19-jährige Tochter (beide aus Bad Schallerbach) oberhalb des mehr als 35 Grad steilen Hanges stehen blieben, fuhr ein 22-jähriger Welser als erster der Gruppe in das steile Gelände ein.

Er befand sich ca. 50 Meter vor seinen Begleitern, als sich ein Schneebrett löste und den 22-Jährigen mitriss, ihn aber nicht verschüttete. Der Welser zog sich eine Hüftluxation zu und wurde mit dem Hubschrauber in das Krankenhaus nach Zell am See geflogen wurde. Seine zwei Begleiter setzten selbstständig die Abfahrt fort.

Bergrettung im Dauereinsatz
Etliche Tourengeher bzw. Skifahrer waren auch abseits der Piste unterwegs und mussten die Bergrettung zu Hilfe rufen. Im Gemeindegebiet von Rußbach (Tennengau) wurden fünf jugendliche Skifahrer im Alter von zwölf bis 16 Jahren aus Bad Goisern (OÖ) im Skigebiet Dachstein West im sogenannten "Neffgraben" von den Bergrettern aus ihrer Notlage befreit werden. Ebenfalls aus dem "Neffgraben" wurden drei Deutsche und ein Österreicher unverletzt geborgen und ins Tal gebracht.

Im Gemeindegebiet von Faistenau (Flachgau) hatte ein Skifahrer aufgrund schlechter Sichtverhältnisse die Orientierung verloren und fuhr von der Loipersbacherhöhe in die falsche Richtung zur Lahneralm ab. Der Wintersportler wurde bei akuter Lawinengefahr und starkem Schneefall am Abend unverletzt von den Einsatzkräften geborgen.

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