Aufgeflogen

Raubüberfall aus Angst vor Freundin erfunden

Steiermark
07.02.2009 01:08
Die Polizei in Graz hat neuerlich einen erfundenen Raubüberfall geklärt: Ein 30 Jahre alter Kärntner hatte Geld beim Automatenspiel verloren und war aus Angst vor seiner Freundin auf die Idee gekommen, eine Anzeige wegen Raubes zu machen. Er gab an, von zwei Unbekannten überfallen worden zu sein. Sein 48-jähriger Freund - ebenfalls aus Kärnten - stützte die Aussagen.

Nachdem aber ein angeblich beim Überfall geraubter Schlüssel in einem Lokal gefunden worden war, brach das Lügengebäude zusammen. Die beiden Kärntner zeigten sich geständig und wurden angezeigt.

Freund bestätigte Angaben
Am 24. Jänner hatte der 30-jährige Kärntner in Graz Anzeige erstattet, dass er kurz zuvor in der Raiffeisenstraße von "zwei Schwarzafrikanern überfallen, niedergeschlagen und beraubt" worden sei. Die angeblichen Täter hätten ihm eine Geldtasche mit rund 600 Euro Bargeld, ein Mobiltelefon und einen Schlüsselbund geraubt. Ein 48-jähriger Kärntner - ein Freund des "Opfers" - bestätigte dessen Angaben.

Geraubter Schlüsselbund wieder aufgetaucht
Pech für die zwei Kärntner - der angeblich geraubte Schlüsselbund wurde in einem Lokal in Graz gefunden. Die Polizei befragte außerdem Personen, deren Beobachtungen die Angaben des Kärntners teilweise widerlegten. Bei einer am Mittwoch in Klagenfurt durchgeführten neuerlichen Vernehmung der Kärntner verwickelten sich beide in Widersprüche und waren schließlich geständig, den Überfall erfunden zu haben.

"Wollte niemanden bloßstellen"
Als Motiv gab der Mann an, dass er viel Geld beim Automatenspielen verloren habe, dies seiner Freundin aber nicht eingestehen wollte. Das Mobiltelefon und den Schlüsselbund habe er in alkoholisiertem Zustand verloren. Sein Begleiter gab als Motiv für seine falsche Zeugenaussage an, dass er seinen Freund vor der Polizei nicht habe bloßstellen wollen.

Symbolbild

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