Die Ausstellung soll eine bisher wenig beachtete Facette von Linz zeigen, das meist nur im Zusammenhang mit Handel, Technik und Wiederaufbau genannt wird. Dabei ist die oberösterreichische Landeshauptstadt im 18., 19. und sogar 20. Jahrhundert gerne von allerlei fahrendem Volk wie Zauberern, Falschspielern, Wunderheilern, Wahrsagern, Entfesselungs- und Verwandlungskünstlern sowie Bauchrednern besucht worden. Denn die Stadt bot gute Auftrittsmöglichkeiten - beispielsweise bei den Jahrmärkten, die so etwas wie Messen im heutigen Sinn darstellten, oder im "Kolosseum" am Hessenplatz, das dort stand, wo sich heute die Wirtschaftskammer Oberösterreich befindet - und einen großen Zulauf aus allen Bevölkerungsschichten.
Viele heimische und zugewanderte Künstler
Zudem gab es etliche heimische oder zugewanderte Künstler, die Meister ihres Faches waren. Unter anderem der Chinese Long Tack Sam, der 1908 erstmals in Linz mit dem Trick auftrat, scheinbar aus dem Nichts ein Glas mit lebenden Goldfischen auftauchen zu lassen. Er lernte hier seine Ehefrau kennen. Die beiden traten in der ganzen Welt auf, verbrachten aber die Zeit zwischen den Tourneen in der "Villa Long" Linz. Der Zauberstar starb 1961 in Linz. Von einem Auftritt des aus Bad Hall stammenden Fakirs "Rayo" im Jahr 1971 am Linzer Hauptplatz wird berichtet, dass dabei sechs Menschen in Ohnmacht fielen. Seit 1945 besteht in Linz die "Magische Vereinigung".
Populäre, aber intelligente Unterhaltung
Die Ausstellung im Nordico stellt die Zauberkunst als eine populäre, aber intelligente Unterhaltung dar, die die Aufmerksamkeit ihrer Zuschauer steigert um dann mit einem Trick zuzuschlagen. Die Exponate lassen hinter diverse Zaubertricks blicken. Die Schau befasst sich mit dem Teufelsglauben, Hexerei und Magie - so soll einst eine später hingerichtete Räuberbande in Vorchdorf das Wetter "verzaubert" haben. Die Schau macht darauf aufmerksam, dass auch der Film einmal als Zaubertrick begann.
Umfangreiches Begleitprogramm
Ergänzt wird die von kommenden Freitag bis 26. April dauernde Ausstellung durch ein umfangreiches Begleitprogramm. So wird dreimal pro Woche im Museum gezaubert. Unter anderem ist ein Auftritt von Magic Christian geplant - er ist ein gebürtiger Oberösterreicher.
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