"Der Knochenmann"

“Richtig sympathisch ist der Brenner nicht”

Wien
02.02.2009 14:25
Der Film "Der Knochenmann" feiert am kommenden Montag seine Uraufführung auf der Berlinale in der Sektion Panorama. Für den Hauptdarsteller und Drehbuch-Mitautor der Brenner-Filme Josef Hader ein gutes Zeichen: "Schließlich hatte 'Revanche' (Oscarnominierter Film von Götz Spielmann, Anm.) dort im Vorjahr Premiere, auch wenn's da völlig unterbewertet war." Der 1962 geborene Schauspieler und Kabarettist erzählt über sein Verhältnis zur Filmfigur des Privatdetektivs Brenner, und darüber, wann bei einem Hader-Kabarett wieder gelacht werden kann - oder eben nicht.

"Der Knochenmann" trägt nur am Anfang die typische Brenner-Sprache und Erzählstimme. "Aber dann erschien es uns bei diesem Stoff nicht mehr passend", meint Josef Hader. Gemeinsam mit dem Buchautor Wolf Haas und Regisseur Wolfgang Murnberger verfasste der Künstler mit dem "Knochenmann" das nunmehr dritte Drehbuch. "Wir arbeiten sehr gut zusammen. Wir sind auch nicht zerstritten. Ich bin am ehesten noch der, der über die anderen drüberfährt", schmunzelt der Kabarettist.

Brenner ohne "Blümchenromantik"
Acht Jahre sind seit dem ersten Brenner-Film ("Komm, süßer Tod", 2000) vergangen. Im neuen Film verliebt sich der Brenner Hals über Kopf. "Es ist allerdings eine Liebesgeschichte, die keine Blümchenromantik hat." Die Wirts-Schwiegertocher (gespielt von Birgit Minichmayr) hat es dem Brenner angetan. Eine Liebesgeschichte, die im Buch von Wolf Haas nicht vorkommt. Diesmal sei Brenner nicht - wie bei "Silentium" (2005) etwa - ein Fremdkörper in einer total unbekannten Welt, sondern werde sehr schnell Teil der Katastrophe.

Weitere Details findest du auf der Website zum Film: siehe Infobox!

"Richtig sympathisch ist der Brenner nicht"
Auch wenn er sich viel mit seiner Rolle beschäftigt habe, meint der Schauspieler: "Richtig sympathisch ist der Brenner nicht. Man kann ihn vielleicht mögen, in seinem Trotz und seinem würdevollen Scheitern, aber der totale Sympathieträger ist er nicht." Die Dreharbeiten mit Josef Bierbichler und Birgit Minichmayr hat Hader sehr genossen. Im Laufe des Schneidens habe er sich manchmal gedacht, die anderen seien nicht nur gut, sondern genial. "Birgit Minichmayr war eine tolle Partnerin, weil sie mit den Leuten spielt und ihr Spiel impulsiv variiert."

"Richtig sympathisch ist der Brenner nicht"
Der Film "Der Knochenmann" wurde in Niederösterreich gedreht, obwohl die Handlung offiziell in der Steiermark bleibt. Steirisch redet im Film niemand. cDas perfekte Wirtshaus an der Autobahnstation habe man eben in Niederösterreich gefunden, und so viel Geld habe der Österreichische Film nicht, dass man dauernd Drehort wechseln könne.

Beruflich wechselt Hader zwischen Film und Kabarett. "Das sind zwei so verschiedene Dinge, dass es für mich sehr schön ist, beides zu machen", freut sich der Künstler. "Kabarett ist wie Musical, da macht man jedes Mal dasselbe, aber es soll nicht fad ausschauen. Da gibt es eigene Techniken, wie man sich dort hinbringt. Film ist ganz anders, der ist nicht so egomanisch wie Kabarett, wo mir keiner was anschaffen kann." Lachen ist beim Kabarett kein Zwang findet Hader. "Wenn jemand nicht lacht, ist er vielleicht auch einfach nur sensibler und hat mehr Tiefgang, weil wirklich lustig sind meine Kabaretts ja nicht immer. Es ist beides denkbar."

Hader ist wieder da - aber erst 2011
Ein neues Kabarettprogramm will Josef Hader im Jahr 2011 herausbringen. Über das Thema hält er sich noch bedeckt. Auch auf den nächsten Film-Krimi aus der Feder von Haas/Hader/Murnberger wird das Publikum wieder warten müssen. "Brenner entwickelt sich ja auch im Laufe der Zeit. Für uns ist es gut, wenn vor dem nächsten Brenner-Film wieder ein paar Jahre liegen", sagt Josef Hader.

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