Nur kurz über ihre Beute freuen konnten sich die beiden Asylwerber aus Marokko beim Messegelände im Wiener Prater: Sonntag gegen 5.25 Uhr früh raubt das Duo dem 21-jährigen Ricardo E. die Geldbörse. Das Opfer alarmiert die Polizei. Es entwickelt sich eine ebenso wilde wie halsbrecherische Verfolgungsjagd, als einer der Täter in einen nahen U-Bahn-Tunnel rennt. "Als wir sahen, wie die dunkle Gestalt im Schacht verschwand, schalteten wir sofort den Strom ab", schildert ein Mitarbeiter der Wiener Linien – es herrschte akute Lebensgefahr.
Katz-und-Maus-Spiel unter der Erde
Während oberhalb der U2-Station beim Messegelände Polizisten dem angeblich erst 17-jährigen Samir S. Handschellen anlegten, lieferte sein Komplize in den verwinkelten Tunnels unter der Erde den Beamten ein Katz-und-Maus-Spiel. "Als dieser am anderen Ende nicht mehr herauskam, bestiegen meine Männer die Fahrerkabine eines U-Bahn-Zuges und fuhren im Schritttempo den Tunnel ab", so Major Anton Matejka von der Wiener Wega.
Und tatsächlich sah die Einsatzeinheit im Schein ihrer Taschenlampen, wie der Räuber in einem kleinen Kabelschacht in eineinhalb Meter Höhe kauerte, und die Jagd begann aufs Neue! "Er stürzte sich aus der Ablage, kletterte auf den Zug hinauf und hechtete über drei Waggons", so der Polizeioffizier weiter. In derselben Sekunde sprangen die Kollegen auf beiden Seiten aus der Fahrerkabine und rannten zu ebener Erde hinterher. Matejka: "Dabei behielten meine Männer den Räuber immer im Auge, sodass er schließlich aufgab." Die Ermittlungen sind voll im Laufen.
von Florian Hitz und Brigitte Blabsreiter, Kronen Zeitung
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