Nasse Überraschung

Parlamentsdach undicht – Grüne sitzen im Regen

Österreich
22.01.2009 16:27
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hat jüngst das Projekt Umbau des Plenarsaals im Parlament in Wien gestoppt. Ob das wirklich so eine gute Idee war, ist seit Donnerstag früh ein wenig unsicherer. Brachen bisher nur Abgeordneten-Sessel ein, droht nun auch Gefahr von oben. Über Nacht regnete es durch das Dach auf eine Abgeordneten-Bank der Grünen. Als die Mandatare am Morgen ins Hohe Haus einzogen, fand das Trio Albert Steinhauser, Alev Korun und Judith Schwentner seine Bank überflutet vor.

Der Grün-Parlamentarier Dieter Brosz zeigte sich entsprechend verärgert und forderte Prammer auf, den Umbau des Plenarsaals baldigst wieder zu starten. Beweise für die Notwendigkeit des Projekts brauche es jetzt wohl keine mehr. Zusätzlich wäre der Umbau eine Beschäftigungsinitiative und würde den Sitzungsraum endlich barrierefrei machen.

Glawischnig fordert Präsidiale
Auch die Grüne Klubobfrau Eva Glawischnig drängte darauf, den Umbau des Parlaments in Angriff zu nehmen und forderte eine Sonderpräsidiale. Die 25 Millionen für den Umbau wären eine wichtige Investition. Wenn jeder aufgrund der Wirtschaftskrise seine konjunkturbelebenden Initiativen einstellt, wäre das mehr als kontraproduktiv, befand Glawischnig. Dass gerade sie die Initiative startet, wundert nicht: "Schließlich sind meine Abgeordneten angeregnet worden."

BZÖ mit Grünen solidarisch
Mit den Grünen solidarisch zeigte sich das BZÖ. Dessen Abgeordneter Ewald Stadler meinte, das Hohe Haus komme schön langsam in den Ruf, nicht mehr dicht zu sein. Für die ÖVP meinte Ex-Finanzminister Wilhelm Molterer, ein normaler Betrieb würde bei einem derartigen baulichen Zustand relativ schnell vom Arbeitsinspektorat geschlossen werden. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich dagegen weniger "solidarisch" mit den Grünen gezeigt. In Zeiten der Krise brauche es "keinen Luxus-Glaspalast à la Prammer."  Sparsame Reparaturen seien dort durchzuführen, wo es unbedingt notwendig sei, führte Strache weiter aus.

Prammer fordert Einigkeit ein
Präsidentin Prammer bekannte sich zwar in einer ersten Stellungnahme zum Umbau, betonte aber, dass es für dieses Projekt Einigkeit vonseiten aller Fraktionen brauche. Prammer hatte vorige Woche die Vorbereitungsphase für den Umbau gestoppt. Sie begründete diese Entscheidung mit der schwierigen Wirtschaftssituation.

"Sicherheits-Fetzen" bleibt vor Ort
Die Wasserstelle im Hohen Haus war jedenfalls im Lauf des Vormittags einigermaßen aufgetrocknet. Ein Fetzen blieb aber sicherheitshalber liegen, sollte es doch noch vom Dach weitertröpfeln. Eher unangenehm war die klimatische Situation im Plenarsaal. Die Luftfeuchtigkeit ließ Erinnerungen an ein Tropenhaus hochkommen.

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