Skispringen

Thomas Morgenstern geht´s besser

Sport
01.12.2003 21:45
Ein schlimmer Sturz von Thomas Morgenstern hat die Skisprung-Szene schockiert und zum Abbruch des Weltcups am Samstag in Kuusamo geführt. Der Österreicher verlor bei schwierigen Windbedingungen die Kontrolle, überschlug sich mehrmals und blieb im Auslauf regunglos liegen. Morgenstern war bei Bewusstsein und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Er ist auf dem Weg der Besserung.
Der deutsche Mannschaftsarzt Ernst Jacob leisteteErste Hilfe und sagte vor der ZDF-Kamera: "Es war ein Sturz derganz, ganz üblen Sorte. Aber Morgenstern war die ganze Zeitansprechbar."
 
Glimpflich davongekommen
Die Diagnose am Abend ergab, dass der Sommer-Grand-Prix-Siegerglimpflich davongekommen war. "Er hat keine Brüche, nur Prellungenund wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung", sagte der österreichischeTeamchef Toni Innauer. Morgenstern musste über Nacht zurBeobachtung im Krankenhaus bleiben.
 
Innauer: "Ich bin fertig!"
Vor Morgenstern war mit Andreas Kofler bereits einweiterer Österreicher gestürzt. Er kam mit Prellungenund einem gehörigen Schrecken davon und wollte bereits amSonntag wieder springen. Der 17-jährige Morgenstern, derals größtes österreichisches Sprung- Talent gilt,hatte dagegen kein Glück. "Ich bin ziemlich fertig", sagteInnauer kurz nach dem Unglück und übte Kritik an derJury: "Heute sind wir wohl über das Limit gegangen."
 
Gefährliche Bedingungen
Bei ständig wechselnden Winden hatte sich derWettbewerb zu einer Nervenprobe für die Athleten entwickelt.Immer wieder musste die Jury den Wettkampf unterbrechen, nachdembereits die Qualifikation abgesagt worden war.
 
Unverantwortliche Jury?
FIS-Renndirektor Walter Hofer wollte den Sturz nichtkommentieren, wies eine Mitschuld aber zurück. "Wir habenihn bei gleichen Bedingungen wie die anderen Springer runter gelassen."Der deutsche Bundestrainer Wolfgang Steiert, der wie alle Beobachteran der Schanze schockiert war, stützte Hofers Aussage. "Ichmöchte nicht in der Verantwortung der Jury stecken. Das istein schwieriger Job. Bis zum Zeitpunkt des Sturzes gab es keingroßes Risiko. Morgenstern ist brutal abgesprungen und beidiesen Bedingungen wohl ein zu hohes Risiko eingegangen", sagteSteiert, der zuvor allerdings Stephan Hocke (Deutschland) ausSicherheitsgründen aus dem Wettbewerb genommen hatte. "Fürmich war das schwer, aber es war meine beste Entscheidung alsTrainer, wie sich jetzt gezeigt hat", erklärte Steiert.
 
Der Deutsche Martin Schmitt, der von einer Windböebei 83 m zu Boden gedrückt wurde: "Das waren keine fairenVerhältnisse, es war gefährlich", erklärte derviermalige Weltmeister aus Furtwangen. Allerdings wollte aucher der Jury nicht den Schwarzen Peter zuschieben. "Sie haben sichbemüht, einen ordentlichen Wettkampf durchzuziehen. Ich binaber dennoch froh, dass ich heil unten angekommen bin."
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(Bild: KMM)



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