Der Triebwagen 4134 war nach seinem fast 50 Jahre währender Arbeit im Personenverkehr zwischen 1978 und 1981 noch als Arbeitswagen im Einsatz, bevor er zum Verband der Eisenbahnfreunde (VEF) kam, die ihn heute für Nostalgiefahrten einsetzen. Im Inneren strahlen Holzbänke und -böden einen ebenso rustikalen Charme aus wie die Hinweisschilder, auf denen der Fahrgast darauf verwiesen wird, Geldscheine vor dem Bezahlen zu entfalten oder die Werbung für die Arbeiterzeitung.
Zugleich wurde am Montag einer der Gründe für Ausmusterung des Zuggeräts deutlich: Dank offener Plattformen, einer nur notdürftig schließenden Tür und einer Heizung, die lediglich die Bremsenergie verarbeitete, waren die Temperaturen im Winter wenig fahrgastfreundlich.
Nur noch zehn Exemplare des M-Triebwagens in Wien
Insgesamt wurden vom M-Triebwagen zwischen 1927 und 1929 in Graz und Wien 150 Stück gebaut. Heute erhalten sind davon lediglich 15, wobei sich zehn Exemplare noch auf Wiener Boden befinden. Die restlichen 90 Prozent wurden dagegen verschrottet - ein Schicksal, das heute jährlich 20 Garnituren der E-Typen widerfährt, die für die neuen ULF-Garnituren ausgemustert werden. Dabei könnten Straßenbahnfreunde die Wagen für den reinen Materialwert des Schrotts jederzeit bei den Wiener Linien erwerben, so Sprecher Johann Ehrengruber - was allerdings selten geschehe.
Trotz der moderneren Technik kommt die Anschaffung eines neuen ULFs die Wiener Linien übrigens billiger als damals der Kauf eines M-Wagens - umgerechnet auf die Kapazität. Fasste der M maximal 68 Fahrgäste, so schafft der große ULF 204.
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