RTL in Sölden

Schweizer Daniel Albrecht siegt vor Cuche

Sport
27.10.2008 10:56
Daniel Albrecht hat am Nationalfeiertag das Saisonauftaktrennen des alpinen Ski-Weltcups der Herren auf dem Rettenbachgletscher gewonnen und für den ersten Sieg eines Schweizers seit 1996 in Sölden gesorgt. Für den 25-Jährigen war es der dritte Weltcuperfolg, er setzte sich vor seinem Landsmann Didier Cuche (+0,14 Sekunden) und dem US-Amerikaner Ted Ligety (+1,25) durch. Der Halbzeitzweite, der Tiroler Benjamin Raich, fiel auf den vierten Platz zurück (+1,30) und verpasste den Platz auf dem Stockerl um fünf Hunderstel Sekunden.

Der schon zur Halbzeit führende Daniel Albrecht, der auf der eisigen Piste wie fast alle Atomic-Piloten auf den neuen Doppeldecker-Ski setzte, mit dem er bereits seit dem Frühjahr intensiv arbeitet, musste im Finale vor 15.000 Zuschauern alles geben, hatte Landsmann Cuche doch eine sensationelle Fahrt hingelegt. "Am Start war ich ziemlich nervös, Didier war so weit vorne, das war dann ein bisserl zäh", erzählte der 25-jährige Albrecht, der Kombinations-Weltmeister und Riesentorlauf-Silbermedaillengewinner von Aare 2007, für den es der dritte Karriereerfolg war.

Svindal bei Comeback auf Platz 13
Cuche hätte sich sich nie gedacht, dass er schon jetzt so weit vorne sein kann. "Es war Zeit, dass es Rennen gibt. Im Training ist es in Abfahrt, Super G und teilweise Riesentorlauf gut gegangen, ich wollte dann im Training nicht mehr alles riskieren." Der Norweger Aksel Lund Svindal, den viele für sein Comeback-Rennen nach elfmonatiger verletzungsbedingter Pause ganz stark eingeschätzt hatten, landete an der 13. Stelle, er braucht noch etwas Zeit. "Ich habe keine optimalen Läufe erwischt. Es ist aber schön, wieder am Start zu stehen", meinte er. Bode Miller passierte im Finale die Steilhang-Passage nicht fehlerfrei und fiel von Platz fünf auf zehn zurück.

Vier Österreicher in den Top Ten
Mit Christoph Gruber (6./"Mit dieser Leistung heute kann ich echt zufrieden sein"), Romed Baumann (7.) und Philipp Schörghofer (8./"Ich bin froh, dass ich umgesetzt habe, was ich draufhabe") landeten drei weitere Österreicher in den Top Ten und sorgten für ein gutes Teamergebnis. Mario Scheiber wurde 16. "Bis zum Fehler im Steilhang war es super, aber ich bin wieder mal im Ziel nach meiner Verletzung (Blessur der linken Schulter/Anm.). Jetzt muss ich einfach weiterarbeiten." Herren-Cheftrainer Toni Giger zur österreichischen Leistung: "Es hat die letzte Entschlossenheit heute gefehlt."

Schönfelder verletzt sich beim Einfahren
Pech hatte Rainer Schönfelder, der beim Einfahren zu Sturz gekommen war, mit dem linken Schienbein gegen eine Stange prallte und eine starke Schwellung erlitt. Der Kärntner wurde in der Pause von Freundin Manuela, die Physiotherapeutin ist, behandelt. "Das war eine neue Herausforderung, ich fahre sozusagen mein eigenes Rennen", gab sich Schönfelder, der schließlich 25. wurde, kämpferisch. Im ersten Durchgang war das große Problem, dass er kein Gefühl im Schienbein hatte, im zweiten hat er dann "heruntergebissen". "Ich habe mich gefühlt wie Rocky. Ich bin sehr stolz auf mich, ich habe heute eine tolle Leistung erbracht, wenn das auch nicht auf der Ergebnisliste zu sehen ist."

Hermann Maier verpasst als 35. das Finale
Als 35. des ersten Laufes bei einem Rückstand von 2,77 Sekunden hatte Hermann Maier die Qualifikation für das Finale verpasst. "Es war so vereist, da fehlt mir im Riesentorlauf noch die Sicherheit. Mit so einer Fahrt im Steilhang ist es eh besser, wenn ich da nicht noch ein zweites Mal runter muss", meinte der Flachauer und erneuerte trotz Riesentorlauf-Ausflugs seine Zielsetzung für die neue Saison: "Mein Hauptaugenmerk bleibt auf Super-G und Abfahrt."

Reichelt im ersten Durchgang ausgefallen
Für Mitfavorit Hannes Reichelt war das erste Saisonrennen bereits im ersten Durchgang zu Ende, der 28-jährige Salzburger schied aus, nachdem es ihm den rechten Außenski verschlagen hatte. "Bei so einem schwierigen Riesentorlauf kann es schnell gehen, dass man am Hintern sitzt. Das kann passieren, wenn man Gas gibt, aber das ist mir lieber, als einen Lauf zu verbremsen", hakte der Super-G-Weltcupsieger des vergangenen Winters den Ausfall schnell ab.

Matt und Scheiber Opfer von Dieben
Mario Matt und Mario Scheiber sind in Sölden Opfer von Dieben geworden. Unbekannte drangen am Samstagnachmittag ins Zimmer des Duos im ÖSV-Mannschaftshotel Regina ein und ließen zahlreiche wertvolle Gegenstände mitgehen. Das bestätigte Sonntag früh Alpinchef Hans Pum.

Matt und Scheiber wurden u.a. Handys, ein nagelneuer Laptop, eine Playstation sowie Kleidung entwendet. Die Rennanzüge der beiden wurden laut Pum aber nicht gestohlen. Nach dem Vorfall war die Polizei im Hotel, die Suche nach den Tätern läuft.

Die ÖSV-Herren waren in Sölden einmal mehr nicht die einzigen Diebesopfer im Weltcup-Tross, so wurden u.a. auch die Skifirma Head sowie die deutschen Damen von Langfingern heimgesucht.

Endergebnis des Herren-RTL in Sölden:

  1. DG

   2. DG    

 Endzeit

 1.

ALBRECHT Daniel 

SUI 

 1:07.30

 1:08.48

 2:15.78

 2.

CUCHE Didier 

SUI 

 1:07.56

 1:08.36

 2:15.92

 3.

LIGETY Ted 

USA 

 1:07.57

 1:09.46

 2:17.03

 4.

RAICH Benjamin 

AUT 

 1:07.42

 1:09.66

 2:17.08

 5.

FANARA Thomas 

FRA 

 1:08.30

 1:08.92

 2:17.22

 6.

GRUBER Christoph 

AUT 

 1:08.10

 1:09.15

 2:17.25

 7.

BAUMANN Romed 

AUT 

 1:08.51

 1:08.83

 2:17.34

 8.

SCHÖRGHOFER Philipp 

AUT 

 1:08.63

 1:08.72

 2:17.35

 9.

JANKA Carlo 

SUI 

 1:09.08

 1:08.28

 2:17.36

 10.

MILLER Bode 

USA 

 1:07.62

 1:09.75

 2:17.37

 11.

JANSRUD Kjetil 

NOR 

 1:09.17

 1:08.26

 2:17.43

 12.

GRANGE Jean-Baptiste 

FRA 

 1:09.16

 1:08.35

 2:17.51

 13.

SVINDAL Aksel Lund 

NOR 

 1:08.67

 1:08.87

 2:17.54

 14.

SCHIEPPATI Alberto 

ITA 

 1:08.62

 1:

 15.

BERTHOD Marc 

SUI 

 1:08.33

 1:09.33

 2:17.66

 16.

SCHEIBER Mario 

AUT 

 1:09.03

 1:08.64

 2:17.67

 17.

MÖLGG Manfred 

ITA 

 1:08.81

 1:09.13

 2:17.94

 18.

SIMONCELLI Davide 

ITA 

 1:09.36

 1:08.69

 2:18.05

 19.

CHENAL Joel 

FRA 

 1:09.48

 1:08.65

 2:18.13

 20.

JITLOFF Tim 

USA 

 1:09.29

 1:08.93

 2:18.22

 21.

BLARDONE Massimiliano 

ITA 

 1:08.58

 1:09.65

 2:18.23

 22.

DE TESSIERES Gauthier 

FRA 

 1:09.11

 1:09.26

 2:18.37

 23.

LARSSON Markus 

SWE 

 1:08.93

 1:09.68

 2:18.61

 24.

RICHARD Cyprien 

FRA 

 1:09.36

 1:09.41

 2:18.77

 25.

SCHÖNFELDER Rainer 

AUT 

 1:09.09

 1:10.17

 2:19.26

 26.

KARLSEN Truls Ove 

NOR 

 1:09.45

 1:09.99

 2:19.44

 27.

GINI Marc 

SUI 

 1:09.64

 1:10.70

 2:20.34

 28.

MATT Mario 

AUT 

 1:08.31

 1:12.33

 2:20.64

 29.

ROY Jean-Philippe 

CAN 

 1:09.00

 1:11.80

 2:20.80

 30.

SANDELL Marcus 

FIN 

 1:09.05

 1:11.88

 2:20.93

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.:
Hannes Reichelt (AUT), John Kucera (CAN), Didier Defago (SUI), Francois Bourque (CAN), Frederic Covili (FRA)

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(Bild: KMM)



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