DSV in schwerer Not

Leobner Fußballklub zittert um seine Existenz

Steiermark
25.10.2008 17:23
Vor dem Match am Freitag beim FC Magna meinte DSV-Trainer Kump: "Gratkorn hat dort gewonnen, warum sollten wir nicht bestehen können?" In Leoben ist Optimismus gefragt - ob der allein aber den Klub aus seiner prekären Lage retten kann? Da Präsident und Hauptsponsor Hans Linz (Bild) mit seiner Firma in ein Finanz-Debakel mitgerissen wurde, steht die Zukunft völlig in den Sternen!

Unter den Hochöfen geht die nackte Angst um - der Finanz-Crash des Beteiligungsinvestors AvW (Auer von Welsbach-Gruppe) ließ auch DSV-Präsident Linz und seine Finanzberatungsfirma (HLF) schwer ins Trudeln kommen. Eine Situation, die auch für den Fußball-Erstdivisionär massive Auswirkungen haben könnte...

Edi Tschaußnig, neuer Geschäftsführer von DSV Leoben, beschönigt absolut gar nichts. "Wir befinden uns in einer schwierigen Situation. Hauptgrund: Der Klub ist ja eng mit Hans Linz verbunden, hängt an ihm dran." Was die Zahlen belegen: Für das heurige Budget in Höhe von 1,6 Millionen gab der Präsident (der sich seit langem zurückziehen will und angeblich auch Investoren an der Angel hatte, die den Verein um drei Millionen übernehmen wollten) für die Lizenz auch heuer wieder eine Bonitäts- und Liquiditätserklärung über 1,2 Millionen ab. Aber jetzt sind wegen der AvW-Krise bis auf Weiteres auch seine Gelder eingefroren...

Hoffen auf Sponsoren
"Aktuell", so Tschaußnig, "können wir unseren Verpflichtungen nachkommen. Zum Glück ist gerade unser Quartals-Anteil aus der Liga und vom Österreicher-Topf fällig, wir werden am Montag über 111.000 Euro frisches Geld verfügen. Da können wir bis auf einen kleinen Anteil alle Lücken schließen. Aber die große Frage ist: Wie kann es weitergehen?" Das muss rasch geklärt werden, um über den Oktober hinaus die Existenz sicherzustellen. "Wir hoffen, dass uns Sponsoren früher helfen als geplant, und sind zuversichtlich, dass wir es schaffen."

Präsidium muss tagen
Die Richtung könne jedenfalls nur Hans Linz als Präsident und Hauptsponsor vorgeben. "Wir arbeiten Tag und Nacht daran, sowohl firmenintern, als auch bei den Klubangelegenheiten, alles wieder in Ordnung zu bringen", sagt Christian Schwab, Finanz-Vorstand des Vereins, "nächste Woche wird es diesbezüglich eine Präsidiumssitzung geben. Aber wir sind unseren Verpflichtungen ja noch immer nachgekommen."

Im September erst feierte der DSV (ebenso wie kürzlich Harry Rauch, Jahrzehnte die gute Seele des Klubs, seinen Achtziger) das 80-jährige Jubiläum. Viele ehemalige Klub-Größen feierten mit. Einen Monat später muss der Klub um die Existenz bangen...

von Richard Kallinger, "Steirerkrone"

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