"Mythos Haider"

Stefan Petzner: “Ich bin nicht wie Jörg Haider”

Kärnten
20.10.2008 11:35
Der designierte BZÖ-Chef Stefan Petzner will nach dem Tod seines Vorgängers Jörg Haider die Linie in der Kärntner Ortstafelfrage fortsetzen. "Wir brauchen keine zusätzlichen zweisprachigen Ortstafeln", so Petzner. Auch beim Ausländerthema werde man "keinen Millimeter abweichen". Petzner bestätigte, dass Gerhard Dörfler Spitzenkandidat bei der Kärntner Landtagswahl sein werde. Im Wahlkampf solle aber auch der "Mythos Haider" eine Rolle spielen.

"Die Ortstafelfrage gehört auch wie die Ausländerfrage zu den Grundfesten", zeigt sich Petzner ganz als geistiger Erbe Haiders. Ebenso in anderen Fragen: "Wir bleiben dabei: Wir müssen unsere Leitkultur schützen, wir brauchen keine Moscheen mit Minaretten."

"Ich bin nicht wie Jörg Haider"
Trotzdem pocht Petzner auf Eigenständigkeit. "Ich bin nicht wie Jörg Haider. Ich habe meinen eigenen Stil, ich habe mein eigenes Wesen und meine eigenen Worte. Ich werde ihn nicht kopieren, ich habe ihn nie kopiert. Ich habe das immer für einen Fehler gehalten."

Ziel: Sieg bei Landtagswahl mit Spitzenkandidat Dörfler 
Der designierte BZÖ-Chef hat bereits seine Ziele definiert: "Auf Bundesebene, über zehn Prozent zu bleiben, bei der Landtagswahl, ganz klare Nummer eins zu werden." Letzteres will das BZÖ anscheinend mit Dörfler schaffen. "Aus meiner Sicht ist das klar und ausdiskutiert. Der Landeshauptmann soll Gerhard Dörfler heißen und er soll auch als Spitzenkandidat in die Wahl gehen."

"Mythos Haider" bei Wahlkämpfen berücksichtigen
Als Wahlkampfleiter in Kärnten will Petzner bei den bevorstehenden Landtags- und Gemeinderatswahlen noch einmal auf Haider bauen. "Auch wenn es eigenartig klingt, ich habe schon die ersten Plakatideen. Ich arbeite seit Monaten an der Wahlkampfstrategie, die immer schon flexibel gestaltet war und die muss jetzt natürlich adaptiert werden. Denn wir haben es jetzt nicht mit einem Spitzenkandidaten Jörg Haider zu tun, sondern mit dem Mythos Jörg Haider und den muss man entsprechend berücksichtigen."

Klares Nein zu Wiedervereinigung mit FPÖ
Den Weiterbestand des BZÖ will Petzner trotz aller Fusionsgerüchte mit der FPÖ garantieren. "Das war eine Bauchentscheidung. Als wieder die Frage der Wiedervereinigung gekommen ist, hat mir eine innere Stimme gesagt: 'Nein'. Und es hat sich schon Tage später herausgestellt, dass das richtig ist." Nämlich als FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache mit einem "unmoralischen Angebot" - auch an BZÖ-Mitglieder - kam, zu dessen Partei überzutreten.

Petzner: "Ich bin zu einem guten Verhältnis zur FPÖ bemüht, aber ich sage Nein zu einer Wiedervereinigung. Ich will eine parlamentarische Zusammenarbeit und einen normalen Umgang miteinander ermöglichen."

Petzner führt BZÖ von Kärnten aus
Die politische Zukunft des neuen BZÖ-Chefs und zukünftigen Nationalratsabgeordneten wird sich - wie es einst Haider selbst vorhatte - zwischen Wien und Kärnten abspielen. "Ich werde den Bündnisobmann von Kärnten aus machen. Ich werde nicht nach Wien übersiedeln, sondern bleibe zu Hause. Das heißt natürlich, sehr oft nach Wien zu pendeln aber das ist für mich persönlich wichtig."
 
Der 27-Jährige sieht sich jedenfalls für die parlamentarische und parteipolitische Arbeit gerüstet und er wiederholt: "Es sind große Schuhe, aber ich werde gehen und nicht fallen."

Krone.tv traf sich exklusiv zum Video-Interview mit Stefan Petzner - dieses findest du in der Infobox!

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