"Die Demontage geht weiter", sagte ein Aktienhändler, "alles was wir diese Woche gewonnen haben, ist wieder verspielt". Im Nachmittagsverlauf war der ATX zeitweise sogar unter die Marke von 2.000 Punkten und damit seine zuletzt erreichten Mehrjahrestiefs auf Schlusskursbasis gefallen. Im Späthandel konnte sich der Markt zwar so wie andere Börsen auch etwas erholen, doch während andere europäische Märkte stark in die Gewinnzone drehten, blieb in Wien ein deutliches Minus zu Handelsschluss.
Wien leidet unter Osteuropa-Fokus
Die Wiener Börse dürfte Händlern zufolge vor allem unter dem Osteuropafokus österreichischer Unternehmen leiden. Engagements in Osteuropa werden angesichts der Finanzkrise von Investoren derzeit als Risiko eingestuft, heißt es am Markt. Die osteuropäischen Börsen gaben entsprechend am Freitag stark nach. "Früher haben wir die Osteuropa-Bonuskarte gehabt, jetzt wendet sich das Blatt in die andere Richtung", sagte ein Aktienhändler.
Finanzwerte erneut unter Druck
Unter Druck kamen vor diesem Hintergrund am Freitag erneut die Finanzwerte. Erste Group verloren 9,96 Prozent, Vienna Insurance fielen um 8,63 Prozent, Raiffeisen International büßten 5,19 Prozent ein.
Unter den weiteren Tagesverlierern rangierten Constantia Packaging mit einem Minus von 17,42 Prozent. Die so wie Constantia Packaging zuletzt ebenfalls zur Constantia Packaging B.V. gehörende Constantia Privatbank wurde am Freitag in einer Rettungsaktion von einer Gruppe heimischer Banken übernommen (Bericht in der Infobox). Die Privatbank war Österreichs erstes Bankenopfer der Finanzkrise.
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