"Unsere Studie bestätigt, dass die Internettechnologie durchaus auch positive Effekte auf die menschliche Gesundheit haben kann. Sie hilft etwa dabei, unsere Gehirne aktiv zu halten", zitiert CNN den UCLA-Professor und verantwortlichen Studienleiter Gary Small. Die zu Tage geförderten Ergebnisse seien vor allem für Menschen mittleren und hohen Alters ermutigend. Diese könnten das Surfen im Web als Trainingsmethode einsetzen, um einer späteren Reduktion des Leistungsvermögens des eigenen Gehirns rechtzeitig vorzubeugen. "Im Internet nach Informationen zu suchen, ist für das Gehirn ein komplexer Entscheidungsprozess, der seine Funktionen deutlich verbessert", stellt Small fest. Hierbei würden Hirnregionen aktiviert, die selbst beim Lesen unbeteiligt bleiben.
"Es ist prinzipiell so, dass manche Tätigkeiten das Gehirn mehr fordern als andere. Das Surfen im Internet ist sicherlich etwas, das in dieser Hinsicht einige Herausforderungen für die Nutzer bereithält", betont Alexander Maye, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Neurophysiologie und Pathophysiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. So erfordere die Webnutzung beispielsweise ein Mindestmaß an Orientierung und eine schnelle Auffassungsgabe. "Einen Zusammenhang zwischen dem Internetsurfen und einer gesteigerten Hirnaktivität halte ich deshalb für plausibel", meint Maye. Auch eigene Forschungsergebnisse des Instituts seien mit den Ergebnissen der kalifornischen Wissenschaftler kompatibel.
Die Resultate der UCLA-Studie müssten aber auch mit Vorsicht genossen werden. "Die Menschen müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Beschäftigung mit dem Internet alleine sicherlich nicht ausreicht, um etwaigen Leistungsverlusten des Gehirns im Alter vorzubeugen", stellt Maye klar. Mindestens ebenso wichtig für das Training der eigenen Gehirn-Fitness seien soziale Tätigkeiten. "Das menschliche Gehirn reagiert auf Reize aus der Umwelt. Der soziale Kontakt zu anderen Menschen, wie er etwa durch ein Gespräch zustande kommt, ist in diesem Zusammenhang meiner Ansicht nach durch nichts zu ersetzen", so Maye abschließend. (pte)
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