Unverändert

September-Inflation bleibt bei 3,7 Prozent

Österreich
15.10.2008 15:18
Die Inflationsrate für September 2008 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 3,7 Prozent und bleibt damit unverändert zum August. Damit ist der Rückgang der Teuerungsrate vorerst gestoppt. Preistreiber waren erneut Energie und Lebensmittel. Trotz einiger Preisrückgänge verursachten die Ausgaben für Treibstoffe und Heizöl im September mehr als ein Viertel der Gesamtinflation. Lebensmittel, die seit fast einem Jahr auf hohem Niveau verharren, erklären ein Fünftel der Teuerung. Der in der Eurozone harmonisierte Verbraucherpreisindex stieg im September ebenfalls um 3,7 Prozent und damit leicht schneller als im August (3,6 Prozent).

Wie schon in den Vormonaten waren im September Treibstoffe und Heizöl die stärksten Preistreiber: 0,7 Prozentpunkte der Gesamtinflation seien auf Treibstoffe zurückzuführen, auch wenn ihr Einfluss schwächer werde, schreibt die Statistik Austria. Dabei war Diesel um 24 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, Superbenzin um 12 Prozent und Normalbenzin um 13 Prozent. Im Juni hatten Treibstoffe noch 1,2 Prozentpunkte zur Teuerung beigetragen.

Bei Strom- und Gaspreisen für Haushalte kam es - vor angekündigten massiven Preissteigerungen einiger Versorger (siehe Berichte in der Infobox) - noch zu unterdurchschnittlichen Zuwächsen von jeweils ein Prozent, Fernwärme verteuerte sich um drei Prozent. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich aufgrund gestiegener Materialkosten um fünf Prozent.

Nahrungsmittel zweitstärkster Preistreiber
Mit plus 6,7 Prozent (Beitrag zur Inflationsrate 0,8 Prozentpunkte) waren Nahrungsmittel ein weiterer großer Faktor in der Inflationsrate im September. Brot und Getreideerzeugnisse waren gegenüber September 2007 durchschnittlich um zehn Prozent teurer, Fleisch und Fleischwaren um sechs Prozent und Molkereiprodukte und Eier um sieben Prozent. Vollmilch verbilligte sich hingegen im Jahresabstand um drei Prozent.

Besonders stark stiegen die Preise für Häuptelsalat (36 Prozent), Teigwaren (35 Prozent), Pflanzenöle (32 Prozent), Zitronen (27 Prozent) und Langkornreis (23 Prozent). Die stärksten Preisrückgänge gab es hingegen bei Gemüse und Obst: Mandarinen (um 30 Prozent), Zwiebel (27 Prozent), Orangen (18 Prozent), Kartoffel und Kiwi (jeweils neun Prozent).

Handys bis zu 50 Prozent billiger
Als Preisdämpfer wirkten erneut die Ausgaben für "Nachrichtenübermittlung". So wirkten sich Preisrückgänge bei Telefon- und Telefaxdiensten von insgesamt 3,8 Prozent wirkten preisdämpfend aus. Internetentgelt (minus 20 Prozent) sowie bei Telefonapparaten und Telefaxgeräten ein Rückgang von durchschnittlich 39,2 Prozent ragen heraus. Aktionen einiger Mobilfunkanbieter beim Aktivierungsentgelt brachten starke Preisrückgänge etwa bei Handys um 51 Prozent.

AK-Präsident: "Drittes Alarmsignal diese Woche"
Die mit 3,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat unveränderte Inflationsrate ist für AK-Präsident Herbert Tumpel nach der Bankenkrise und den schlechten Wirtschaftsprognosen "das bereits dritte Alarmsignal dieser Woche". Jetzt müsse "dringend die Kaufkraft der Menschen gestärkt werden".

Im geplanten Konjunkturpaket solle es daher eine deutliche Senkung der Lohnsteuer und "endlich einen energischen Kampf gegen die Teuerung durch Betriebsprüfungen" geben. Die Preiskommission solle "die Ursachen des Östereich-Aufschlags bei Lebensmitteln aufdecken und bekämpfen". Stärkere Kaufkraft sichere letztlich Arbeitsplätze.

Teuerung in der Eurozone gesunken
Die Inflation in den 15 Ländern der Eurozone ist im September auf 3,6 Prozent gegenüber 3,8 Prozent im August gesunken. In der gesamten EU sank die jährliche Teuerungsrate laut Angaben der EU-Statistikamtes Eurostat von 4,3 auf 4,2 Prozent.

Die niedrigsten Inflationsraten wurden im September in den Niederlanden (2,8 Prozent), Deutschland (3,0 Prozent), Irland und Portugal (je 3,2 Prozent) verzeichnet. Am höchsten war die Teuerung dagegen in Lettland (14,7 Prozent), Bulgarien (11,4 Prozent) und Litauen (11,3 Prozent). Österreich meldete eine vorläufige Rate von 3,7 Prozent an Eurostat und liegt damit knapp über dem Durchschnitt der Eurozone.

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